Im Zeitalter strenger Grenzwerte für Schadstoffemissionen aller Art und allerorten war es bisher schon nur dem massiven Einfluß der Tabaklobby zu verdanken, daß auch nichtrauchende Mitarbeiter und Gäste der meisten gastronomischen Betriebe gesundheitsgefährdend zugequalmt wurden.
Die Regierungsverantwortlichen, die im Einsatz gegen Schurken, Terroristen und sonstig Langhaarige stets als Kämpfer von granitener Härte auftreten, sind hier ebenso regelmäßig wie wachsweich eingeknickt. Der Hotel- und Gaststättenverband malte gern mit Flammenschrift Umsatzrückgänge, Kneipensterben und Verelendung der eigenen Klientel an die Wand, dabei liegen anderslautende Erfahrungswerte aus Ländern mit strengem Rauchverbot schon lange vor. Allein das Beispiel der zahllosen Irish Pubs auf der grünen Insel ist hier höchst lehrreich: Schienen sie noch vor zehn Jahren gleichsam nur vom an Wände, Decken und Fußböden gequalmten Nikotin zusammengehalten zu werden, hat die Zahl der Gäste wie Umsätze seit dem Zwang zur sauberen Luft sogar noch erhöht.
Heute ist einer dieser seltenen Tage, an denen sich die Vernunft sogar bis in einige Randzonen der Politik erstreckt. Zukünftig gilt in NRW ein komplettes Rauchverbot für gastromische Betriebe, also auch für die typische Eckkneipe. Wer nicht über ein separates Stübchen zum abgeschlossenen Dampfen verfügt, bietet seiner verehrten Kundschaft zukünftig gesundes Atmen.
[Disclaimer: Bis vor anderthalb Jahren war ich selbst starker Raucher, bin aber dennoch vom übertriebenen "Konvertiteneffekt" frei. Wenn jedoch die Gesundheit unbeteiligter Menschen ins Spiel kommt, hört der Spaß auf.]
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