Dienstag, 17. Oktober 2006

Wieso eigentlich regen sich jetzt alle so dermaßen künstlich über das Wort von der "Unterschicht" auf? Weil es so gemein und unkorrekt ist? Aber warum soll ein Wort schöner sein als die Zustände, die es beschreibt?

Da ist es doch beruhigend zu wissen, daß wenigstens unsere deutschen Topmanager endlich angemessen zu viel Geld verdienen.

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Ich denke, Politiker vermeiden dieses Wort, um ein potentielles Wählerklientel nicht zu vergraulen. Sie betiteln diese Menschen lieber als "schwächer und auf Hilfe angewiesen". Aber natürlich handelt es sich um die Unterschicht dieser Tage!

An den Gehaltserhöhungen der Topmanager erkennt man, dass es nur ein Gerücht ist, dass Arbeit in Deutschland zu teuer sei. Es ist immer einfach bei anderen zu sparen. Jetzt sind die Gewerkschaften gefragt. In Konzernen, wo Managern ein großes Gehaltsplus bekommen haben, darf bei den Arbeitern nicht gekürzt werden. Politiker machen es im übrigen nicht anders. Die Diäten werden erhöht, während die Beamten eine Nullrunde fahren und das Weihnachtsgeld auf 35 % gekürzt bekommen. Die Diäten werden mit dem Argument erhöht, man müsse guten Leuten einen Anreiz bieten, in die Politik zu gehen und nicht in die Wirtschaft. Aber brauchen wir nicht auch gute Polizisten und Finanzbeamte?

Gruß nach Köln!

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"Jetzt sind die Gewerkschaften gefragt."

Tja. In normalen Zeiten wäre das so. Aber hier & heute wird von den Gewerkschaften nicht sehr viel kommen, weil die mitgliedermäßig schon viel zu ausgedünnt sind, um "machtvoll" auftreten zu können. Gerade in modernen Hightech-Branchen ist der ohnehin nicht sehr hohe Organisationsgrad noch geringer, analoges gilt für die Neuen Länder.

Abgesehen davon, daß ein Laden, der mit seinen eigenen Angestellten nach derselben Gutsherrenart verfährt wie die bösen Kapitalisten, ein zieliches Glaubwürdigkeitsproblem hat.

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