Gärten der Kindheit, die wir ohne weiteres durchstreifen durften, weil wir die Besitzer oder deren Kinder kannten oder weil niemand etwas gegen Kinder hatte. Und wenn es doch verboten war, hat es uns auch nicht gekümmert, es galt dann eben nur, ein bißchen schneller zu sein als sonst. Mehr als einmal kam uns ein erzürnter Obstbauer mit erhobenem Spaten hinterher und wehe dem dann, der nicht zu entweichen vermochte. Wie die Heuschrecken fielen wir über liebevoll gezüchtetes Obst her, verdarben uns den Magen mit Unmengen von Erdbeeren und später dann mit Birnen und Äpfeln und Kirschen und Brombeeren und noch später mit wunderbar süßen Pflaumen. Besondere Verfeinerungen wie etwaige Versionen als Kuchen oder mit Schlagsahne waren überflüssig und unbeliebt, weil dem sofortigen Genuß entgegenstehend. Wir aßen wie im Paradies direkt von Strauch und Baum. Und abends war uns schlecht.
Jetzt, heute, ist alles von Zäunen und Mauern unüberwindlich hoch umschlossen und mit Gittertoren versperrt, daß nicht einmal mehr ein Blick hinein möglich geblieben ist. Und überall ist ein Schweigen, obwohl der Winter noch nicht angefangen hat. Aber in den Einfahrten lauern fett und bösartig glotzend die obligatorischen Geländewagen-Mastodonten.
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