Sonntag, 22. Oktober 2006
Glücklicher Haifisch oder Neues vom Gasmann

Kein basta!, aber eine (ungewollt offene und ehrliche?) Darlegung der Dinge, wie sie sind. Gerhard Schröder im Spiegel über die Große Koalition, ihre Entstehung und ihre Bewertung:

"Die ... Sache, die mich befremdet hat, war die Fixierung von Stoiber auf das Superministerium. Das hat natürlich dazu geführt, dass das übrige Programm der Koalition reichlich sozialdemokratisch wurde. Müntefering hat Stoibers Ambitionen von Anfang an unterstützt, gelegentlich auch gegen den Rat, den wir im Präsidium diskutiert haben. Wenn das Strategie war, war es genial. Wenn es Zufall war, war es immer noch gut."

Jetzt kann er sich ja Ehrlichkeit leisten. Besonders beeindruckend ist diese Einsichtnahme nicht, denn sie betätigt nur, was (nicht nur am Stammtisch) schon seit längerem geflüstert wird: daß es "denen da oben" als selbstreferentieller Gruppe um alles mögliche gehe, aber ganz sicher nicht um das Land.

Und der oberste Gasmann bestätigt es denn – notabene nach dem Mord an Politkowskaja - auch auf das allerdeutlichste:

"SPIEGEL Sie stehen zu jeder Ihrer Äußerungen, auch was den "lupenreinen Demokraten" Putin anbelangt?
Schröder: Auch was den lupenreinen Demokraten angeht. Ich habe daran nichts zu korrigieren."


Wir besichtigen einen Haifisch, der mit sich im Reinen ist.

Wieviele Mitglieder hat die einst stolze deutsche Sozialdemokratie noch?

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