Samstag, 30. September 2006

Wenn man Hakenkreuze herumzeigt, dann demonstriert man damit nicht nur, ein Nazi-Depp zu sein, nein, es ist auch teuer, von wegen "verfassungsfeindliche Symbole".

Wenn man durchgestrichene oder sonstig entwertete Hakenkreuze herumzeugt, dann demonstriert man damit, kein Nazi-Depp zu sein. Trotzdem ist es teuer, von wegen "verfassungsfeindliche Symbole".

Im Fall des Landgerichts Stuttgart beläuft sich die Kostennote auf dreitausendsechshundert Euro. In ihrem unerforschlichen Ratschluß verurteilten die Richter einen Verkäufer von Antinazisymbolen wie durchgestrichenen Hakenkreuzen wegen Verwendens verfassungswidriger Kennzeichen.

Ist es nicht schön, wie mutig unsere Justiz politische Unappetitlichkeiten bekämpft und uns alle vor verbotenen Symbolen schützt?

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Vor Gericht und auf hoher See
Wie sagt ein Sprichwort?
"Vor Gericht und auf hoher See ist man in Gottes Hand".
Das hat hier wohl auch der Beklagte feststellen müssen. Das Gericht hält sich nun mal nur an die Gesetze, gesunder Menschenverstand spielt keine Rolle.
Und wenn alle Politiker den Kopf über dieses Urteil schütteln, so heisst dies doch auch, dass die Politiker, als sie das entsprechende Gesetz zurechtgezimmert haben (bzw. den entsprechenden Paragraphen), nicht genau gewusst haben, was sie jetzt alles unter Strafe gestellt haben.
Vielleicht sorgt das Urteil dafür, dass das Gesetz eindeutiger gefasst wird.

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Ja, einfach wunderbar. Liebe Leser, denkt euch an dieser Stelle bitte ein durchgestrichenes Hakenkreuz (ich weiß ja nich, ob Kollege maternus 3600 Ömmen zuviel auffer Kante hat...)

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apifera, es liegt m.E. nicht unbedingt an der nicht genügend eindeutigen gesetzlichen Fassung. Schließlich ist es nicht die Sache der Justiz, sklavisch am Wortlaut einer Bestimmung zu kleben, vielmehr sollte bei der Rechtsfindung die Frage voranstehen "Was eigentlich wollte der Gesetzgeber damit bezwecken?"

Sowas heißt teleologische Interpretation (von altgriech. τέλος "Ziel, Zweck") und sollte eigentlich zur Grundausstattung jedes Juristen gehören.

gorillaschnitzel, lassen wir es bei der Verbalversion. Das Finanzamt will schließlich auch noch seinen Teil von mir.

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