Dienstag, 21. November 2006

Es fröstelt mich, wenn ich so etwas lese:

"Bei unserer letzten Firmenkontaktmesse haben von 32 Firmen 7 angegeben, dass es ein negativer Aspekt ist, wenn der Bewerber kein (!) Profil by StudiVZ oder openBC hat, weil dies zeigt, dass er entweder ein mangelndes soziales Leben hat, sich versteckt oder mit neuen Medien nicht klar kommt."

Schönen Gruß von Erich Mielke.

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Hm, es stinkt mir ganz gewaltig,
dass ich unter zunehmenden Rechtfertigungsdruck gerate, wenn ich die ganzen gut gemeinten openBC (pardon: xing-) Einladungen weiterhin ignoriere, weil ich mich auf solchen Plattformen nur ungern exponieren möchte.

Es sind nicht mal irgendwelche Firmen oder Konzerne, es sind Leute, die ich kenne, frühere Kollegen oder Auftraggeber, die mich für einen verschrobenen Sonderling mit paranoiden Anflügen halten. Bislang rede ich mich damit raus, dass ich dem früheren Stalker meiner Frau keine Steilvorlage liefern möchte, aber nachdem sie selbst "drin" ist, zieht dieses Argument leider nicht mehr.

Und ich bin es eigentlich leid, mich irgendwelchen Leuten, denen es an Grundlagenwissen (und Problembewusstsein) in Sachen Datenschutz fehlt, erklären zu müssen.

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Die von mir zitierte Aussage läßt ja auch einen Blick auf die trübe Realität zu, von der viele Unternehmen geprägt sind. Ich selber denke dabei zweierlei: Ich preise mein Schicksal, das mich freiberuflich mein Dasein fristen läßt und diese Art der Selbstvernuttung auf dem Datenstrich überflüssig macht. Und wahrscheinlich muß man wirklich schon ein etwas bemoosteres Haupt und dem Studi-Teenie-Häschen-Alter längst entwachsen sein, um den allfälligen Datenkraken mit einer Portion gesunden Mißtrauens zu begegnen. Ich bezahl ja nicht einmal mit Paybackkarte :o)

Hat vor 20 Jahren das Ansinnen der Bundesregierung, im Rahmen der Volkszählung eine Reihe persönlicher Angaben abzufragen, noch beinahe zu einem Volksaufstand geführt, so stehen heute vor allem die unter 30jährigen der Bedrohung durch vielfältige - und dann auch noch kommerzielle! - Datensammler völlig indifferent gegenüber - es interessiert die Leute schlicht nicht die Bohne. Bestenfalls kommt der lahme Spruch "ich hab doch nichts zu verbergen".

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exactamente!
Was die Payback-Karte angeht, muss ich sagen, meene Fru, de Ilsebill, die ließ sich diesen Unsinn leider nicht ausreden. Und leider darf ich mir in bestimmten Abständen auch von ihr anhören: Gerade Du als Freiberufler könntest doch bei openBC sicher viele neue lukrative Kontakte knüpfen. Arghhhh.

Aber selbst wenn ich dastehe wie der letzte Depp von Don Quichotte, der gegen Windmühlen kämpft: Ich hab mich mit dem Thema "Wer weiß was über mich" und dem professionellen Datensammelwesen schon seit ebenjener Volkszählung immer wieder mal befasst. Es ist ein Graus mit diesen ganzen Datenkraken...

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