Freitag, 22. Dezember 2006
Mit der Lizenz zum Hacken

Fingerabdrücke im RFID-Paß (die entsprechende Altersgrenze wurde von 16 auf 12 gesenkt, wegen der Terrorgefahr, versteht sich), in NRW die Lizenz zum Hacken gegen alle Computer (wozu noch so etwas vorsintflutliches wie eine gerichtliche Genehmigung für eine Hausdurchsuchung oder Telefonüberwachung?)... und es interessiert keine Sau.

Vor 20 Jahren Volkszählung: beinah ein Volksaufstand. Vor zehn Jahren Großer Lauschangriff: monatelanges Theater in Politik & Presse. Und heute: Stille wie auf einem Friedhof. Die einzigen, die sich über den immer unverschämter auftretenden Schnüffelstaat aufregen, sind in der Regel alte Säcke Ü40. Die Jungschen, die mit dem ganzen Computerkrempel großgeworden sind und denen man aufgrund dieser Vertrautheit eigentlich eine wesentlich größere Medienkompetenz unterstellen müßte? Fehlanzeige. Bestenfalls kommt ein müdes "ich hab doch nix zu verbergen" oder "selber schuld, wer Daten von sich hochlädt" und dabei haben all diese Info-Kretins keinen blassen Schimmer, wer was über sie schon jetzt weiß, ohne daß sie es wissen.

Aus dieser Ecke ist jedenfalls kein Interesse am eigenen Datenschutz geschweige denn Widerstand zu erwarten. Das Bild vom Frosch im langsam erwärmten Wasser stimmt: er bleibt drin sitzen und wird gekocht.

Da wollen wir uns also nicht über die Regierung beschweren, die wir haben. Es ist genau die, die diese Bevölkerung verdient.

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Ab heute werden die Tage wieder länger.

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