Mittwoch, 24. Januar 2007
Was knallt denn da?

Noch einmal für alle, die nicht glauben, daß der Große Iranische Straßenfeger Ichmachdjihad die Atombombe will, damit er endlich nicht mehr den Holocaust leugnen muß: Die Nordkoreaner unterstützen den Iran bei seinem Atomprogramm und helfen bei Vorbereitungen für einen unterirdischen Atomwaffentest.


Annäherung an die historische Wahrheit

Mehr dazu beim Daily Telegraph. Dazu paßt wie die Faust aufs Auge, daß Anfang der Woche 38 Inspektoren der IAEA an der Einreise in den Iran gehindert worden waren.

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Ich befürchte, die Antwort wird etwas länger...(ich werde trotzdem versuchen, mich kurzzuhalten).


Zum einen gibt es im Westen (zwar nicht überall, aber mindestens in weiten Teilen) die Ansicht, dass diese Problematik unsereins doch gar nichts anginge und das eher ein marginales Problem ist. Ein Teil betrachtets -erschreckenderweise- mit klammheimlicher Freude ("hah, der zeigts den Amis und den Juden aber") und einigen ist das sogar ganz recht. All denen muss man sagen, dass die Iraner und Ahmadinejad (ich mag übrigens dein Ichmachdjihad-Wortspiel) bisher alle ihre Ankündigungen wahrgemacht haben (so sie dazu kamen). Eins muss man den Mullahs zugute halten: Lügen tun sie nicht, oder verdammt wenig.
In der arabischen Welt weiß man eher, was eine iranische A-Bombe heißt: Da ist man sehr viel skeptischer (auch aus historischen und traditionalistischen Gründen). Und da ist man wahrlich nicht darüber erfreut, dass man mit dem Iran auf einmal eine Regionalmacht als Nachbarn hat, der eine ganze Region destabilisiert/ destabilisieren kann (Irak, Libanon, Palästina etc.)
Auch wird die Welt nicht dadurch sicherer, indem sich immer mehr Staaten Atomwaffen anschaffen. Und es ist so, dass Atomwaffen eben vor Angriffen schützen und der Rest damit erpressbar wird (siehe Nordkorea).

Letztlich aber war nur der Irakkrieg die Möglichkeit für den Iran zur Hochform aufzulaufen. Das war ein, nein der Glücksfall. Das hätte zwar auch anders laufen können (die waren am Anfang wirklich nicht erfreut, die US-Marines als Nachbarn zu haben), aber letzten Endes gab das erst die Möglichkeit, die große Bühne zu betreten.

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Das ist ja gerade so zum Heulen, daß die damned Amerikaner es ums Verrecken nicht lernen wollen und immer noch, nachdem sie damit schon zigmal blutigst auf die Schnauze gefallen sind, nach dem Prinzip "ein Hurensohn, aber unser Hurensohn" verfahren und damit heute ihre erbitterten Feinde von morgen heranzüchten.

Diese Dummheit scheint übrigens ansteckend zu sein. Sonst wäre nicht zu erklären, warum das auch die Briten, die ansonsten weltweite, uralte geostrategische Erfahrungen haben, das im Mittleren Osten durch ihre Pudeleien sehr überzeugend demonstrieren.

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Vielleicht sollte ich das bei Gelegenheit mal bloggen....

Aaaalso: Ich glaube, weder die USA noch der Westen insgesamt (so er überhaupt wollte), kann eine sehr starke sicherheitspolitische Rolle spielen. Nicht, dass das durchaus in einem großen Maß möglich ist, aber die Möglichkeit, immer und überall einzumarschieren, existiert für die USA seit 60 Jahren nicht mehr.
Vermutlich wäre der Aufstieg Irans auch so vonstatten gegangen, allerdings dürfte das Irakabenteuer diesen Aufstieg deutlich verschnellert haben. Eine Militäroption, die auch nur einigermaßen dem irakischen Spektakel ebenbürtig gewesen wäre (Einmarsch mit Bodentruppen, Regimesturz), ist im Fall Iran schlicht undenkbar. Verglichen mit dem, was im Iran "abgehen" würde, wäre der Irak ein müdes Sandkastenspiel...

Nur ne kleine Rückfrage: Mit dem Hurensohn meitest du den Schah?

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Die Liste der amerikafreundlichen Diktatoren ist im Laufe der Jahre so lang wie Gandalfs Bart geworden. Da war keineswegs die Rede von "Demokratieexport" und ähnlichem Gutmenschengesäusel. Schah Reza Pahlevi ist da nur einer unter vielen.

Und mancher wandte sich hernach gegen den einstigen Wohltäter und biß die Hand, die ihn einst gefüttert. Auch Saddam Hussein ist da kein Einzelfall.

Kandidaten für nächste Verwandlung: die Warlords in Somalia, die im Moment heldenhafte Partner Amerikas im Kampf gegen die bösen Islamisten sind. Bald aber könnten sie sich an den Spaß erinnern, den das durch-die-Straßen-Schleifen toter US-Soldaten schon einmal gemacht hat.

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