Montag, 17. Dezember 2007
Spiegel heiratet Wikipedia

Einen Paukenschlag kann man das durchaus nennen: Der Spiegel macht ab Frühjahr 2008 sein komplettes Archiv ab urbe condita gratis zugänglich und baut eine Wissensplattform namens "Spiegel Wissen" auf , an der sich Bertelsmann und die deutschsprachige Wikipedia beteiligen.

Zumindest im deutschsprachigen Raum könnte das Google Knol den Spaß verderben, aber dazu muß zunächst abgewartet werden, wie sich das neue Schlaumeierangebot darstellt und wie es um die Nutzerfreundlichkeit bestellt ist.


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Angenommen - Agamemnon

Beim Wort "Enzyklopädie" mehrfach dem Fehlerteufel erlegen und stattdessen "Enzyklika" geschrieben. Ein Theologiestudium prägt offensichtlich noch nach 20 Jahren.


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Samstag, 15. Dezember 2007

Nichts macht den Stellenwert deutlicher, den man beim nun knapp zweimonatigen "WAZ"-Onlineangebot "DerWesten.de" der Bloggerei zuweist, als die Tatsache, daß die einstmalen gerühmte Bloggerin und nunmehro Onlinechefin Lyssa aka K. Borchert nicht mit einem eigenen Blog vorhanden ist.

Die Einsicht, die ist schweigend. Weil peinlich.


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Dienstag, 11. Dezember 2007

Es täte übrigens der derzeit wieder einmal mit der in Deutschland üblichen hysterischen Schnappatmung vorgetragenen Kritik an überhöhten Managergehältern gut, wenn die Protagonisten kurz innehielten und bedächten, daß die diese Bezüge von den jeweiligen Aufsichtsräten abgenickt zu werden pflegen. Und dort sind die Gewerkschaften stets schön paritätisch dabei.


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Montag, 10. Dezember 2007
Straßenscanner für Peking

Immer wieder herrscht große Aufregung bis Ärger über die Suchmaschinenbetreiber Yahoo und Google, weil sie gern und regelmäßig als Helfershelfer der chinesischen Zensur agieren und dazu beigetragen haben, so manchen Streiter für Meinungsfreiheit und Menschenrechte ins Krankenhaus oder gar Gefängnis zu bringen.

Allerdings holen andere Konzerne mächtig auf, was das Anbiedern an die roten Diktatoren anbetrifft. Das jüngste Beispiel kommt auch aus Usaland: IBM. Die Techniker von Big Blue haben ein ganz besonders schlaues Videoüberwachungssystem ausgetüftelt, das "Smart Surveillance System" oder kurz S3. Mit S3 können Plätze oder Straßen auf sogenannte Gefährdungsmuster hin untersucht werden. Wenn also eine gesuchte Person zum Beispiel einen Parkplatz betritt, bekommt die Software das mit und löst Alarm aus. Offiziell soll das System im Zuge der Olympischen Spiele 2008 in Peking zum Einsatz kommen, nachdem analoge Projekte für Manhattan oder Chicago nicht über die Testphase hinausgekommen waren, berichtet die New York Times.

Aber auch sonst finden sich bestimmt viele Möglichkeiten. Die regimekritischen Dissidenten Chinas sind sowieso alle erfaßt, da ist es nur noch ein kleiner Schritt, über den jeweiligen Aufenthaltsort mißliebiger Personen mittels Rundumüberwachung immer im buchstäblichen Bilde zu sein.

Gegen das, was sich die Überwachungsfreaks so alles ausdenken, war George Orwell ein phantasieloser Langeweiler.


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Samstag, 8. Dezember 2007

Claus Kleber als neuer comandante en jefe beim Spiegel? Und ich hatte schon gedacht, der Giovanni di Lorenzo wird es nicht, weil der Mann viel zu lieb ist...


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Freitag, 7. Dezember 2007
Hamburg

Da bin ich, nächste Woche, und hab Zeit (wenn ich die Weihnachtsfeier am Mittwochabend überlebt habe), am Donnerstag (13.12.) für ein Käffchen oder so. Noch jemand? Bitte Nachricht an

sangiovese [ät] gmx [Punkt] it.


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Pommersche Spickgans

Eine der prägenden Erinnerungen meiner Kinderzeit war von Anfang an Großmutters pommersche Spickgans, ein Rezept, das sie 1945 aus der alten Heimat mit ins Rheinland gebracht hat. Auch wenn in diversen Kühltheken "Gänsebrust" das ganze Jahr über zu bekommen ist – richtig traditionell ist das nicht. Die echte Spickgans gibt's nur an Weihnachten, sie wird nach alter Sitte beim Frühstück am Morgen des Ersten Weihnachtfeiertages angeschnitten. Bis es soweit ist, muß allerdings einiges vorbereitet werden. Daher wunschgemäß hier eine Anleitung, wie es geht:

Anfang Dezember holt man sich beim Geflügelhändler oder Metzger seines Vertrauens frische Gänsebrüste. Die werden in der Regel noch am Knochen geliefert, sodaß der erste Arbeitsgang darin besteht, das Fleisch vom Knochgerüst zu lösen. Dabei sind genaue Kenntnisse der Gänseanatomie ziemlich hilfreich, man darf unter keinen Umständen beim Ablösen die Haut direkt über dem Bug einschneiden. Ds ganze ist eine ziemliche Fisselei, ungeübte Chirurgen schneiden sich dabei gerne in die Finger, also Obacht.



Aus den übriggebliebenen Knochen kann übrigens eine wunderbarer Geflügel-/Gänsefond hergestellt werden.



Danach muß das Fleisch von Sehnen und noch vorhandenen Blutaderresten befreit werden, damit es beste Filetqualität erreicht.



Nun werden die daliegenden Fleischhälften jeweils mit einer Mischung aus Salz (1 EL), Zucker (TL) und ein wenig Salpeter bestreut und anschließend zugeklappt.



Jetzt ist Näh- und Kunstfertigkeit gefragt, die außen liegenden Kanten der Gänsehaut müssen von vorne bis hinten so zugenäht werden, das kein Fleisch mehr zu sehen ist. Anschließend noch eine Öse zum Aufhängen anbringen.



Jetzt sind die Gänsebrüste bereit für den nächsten Arbeitsgang, das Pökeln. Dazu stellt man eine Lake aus ½ bis ¾ l Wasser und der gleichen Menge Salz, Zucker und Salpeter wie zur Einstreu her und legt das Fleisch 6-7 Tage derart in die Flüssigkeit, daß alles gut bedeckt ist.



Vor dem letzten Akt müssen sie noch ein bißchen trocknen, dafür hängt man sie am besten an einem Stock auf (die Ösen!) und läßt sie abtropfen, danach kommen sie dann zum Räuchern.



Das ist ein bißchen schwierig, es ist nicht ganz leicht, jemanden zu finden, der noch selber räuchert, manche Metzger oder Bauern mit eigener Schlachtung machen das aber noch. Was jetzt wichtig ist: die Gänsebrüste müssen für ca 1 Woche kalt geräuchert werden, d.h., hoch im Schornstein hängen. Ansonsten wird es dem Fleisch und vor allem dem umgebenden Fett der Haut zu warm und man erhält nur noch traurig-faltige Lappen wieder, die aussehen wie eine kampferprobte Solariumbesucherin nach 20 Jahren. Den besten Geschmack erreicht man übrigens mit Buchenholz.



Jetzt muß es nur noch Weihnachten werden, dann werden dicke (!) Scheiben von der herrlich und betörend duftenden Spickgans heruntergeschnitten und auf ein mit Gänseschmalz bestrichenes Brötchen drapiert (wer schwache Zähne hat, kann das Fleisch vorher noch würfeln) – der Genuß kann beginnen. Es ist eine meiner liebsten Kindheitserinnerungen und eine Köstlichkeit, die auch die verwöhntesten Leckermäulchen die Augen verdrehen und um Nachschlag bitten läßt.




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Donnerstag, 6. Dezember 2007

Heute wieder die Gänsebrüste vom Geflügelhändler geholt, entbeint, gesalzen, zugenäht und fertig fürs Pökeln gemacht. Jetzt liegen sie in der Lake:



Nächste Woche kommen sie dann zum Räuchern weg und Weihnachten gibt es endlich wieder einen der traditionellen Höhepunkte pommerscher Schmeckleckerei: Spickgans!


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