Montag, 10. Dezember 2007
Straßenscanner für Peking

Immer wieder herrscht große Aufregung bis Ärger über die Suchmaschinenbetreiber Yahoo und Google, weil sie gern und regelmäßig als Helfershelfer der chinesischen Zensur agieren und dazu beigetragen haben, so manchen Streiter für Meinungsfreiheit und Menschenrechte ins Krankenhaus oder gar Gefängnis zu bringen.

Allerdings holen andere Konzerne mächtig auf, was das Anbiedern an die roten Diktatoren anbetrifft. Das jüngste Beispiel kommt auch aus Usaland: IBM. Die Techniker von Big Blue haben ein ganz besonders schlaues Videoüberwachungssystem ausgetüftelt, das "Smart Surveillance System" oder kurz S3. Mit S3 können Plätze oder Straßen auf sogenannte Gefährdungsmuster hin untersucht werden. Wenn also eine gesuchte Person zum Beispiel einen Parkplatz betritt, bekommt die Software das mit und löst Alarm aus. Offiziell soll das System im Zuge der Olympischen Spiele 2008 in Peking zum Einsatz kommen, nachdem analoge Projekte für Manhattan oder Chicago nicht über die Testphase hinausgekommen waren, berichtet die New York Times.

Aber auch sonst finden sich bestimmt viele Möglichkeiten. Die regimekritischen Dissidenten Chinas sind sowieso alle erfaßt, da ist es nur noch ein kleiner Schritt, über den jeweiligen Aufenthaltsort mißliebiger Personen mittels Rundumüberwachung immer im buchstäblichen Bilde zu sein.

Gegen das, was sich die Überwachungsfreaks so alles ausdenken, war George Orwell ein phantasieloser Langeweiler.


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