Second Life? Da war doch mal was? Die vor allem bei Computerjournalisten und Marketingleuten schwer angesagte Begegnungsplattform scheint ihre besten Zeiten endgültig hinter sich zu haben. Die virtuelle Welt mit dem optischen Retro-Chic hat ihre Anziehungskraft verloren, so berichtet es Heise unter Verweis auf die Los Angeles Times. Eine Zeitlang war es ja ultrahip, in der 3D-Welt eine Firmendependance zu eröffnen und damit das eigene, moderne Image zu polieren. Jedoch ist aller Unternehmenszweck vor allem das Geldverdienen, und das fällt schwer, wenn niemand da ist, mit dem man Geschäfte machen kann. Zwar haben sich bei SL bisher an die acht Millionen Nutzer registrieren lassen, aber selten sind mehr als 40.000 gleichzeitig online. Und die verirren sich nicht in langweilige Business Areas, sondern interessieren sich wie im richtigen Leben zumeist für den Rotlichtbezirk. Eines der beliebtesten Handelsgüter sind virtuelle Genitalien. Neben der geringen Zahl der anzutreffenden Avatare ist vor allem diese doch sehr spezielle Interessenslage der Hauptgrund dafür, dass die mit großem Getöse eröffneten Onlinefilialen veröden. Für die Marketingleute kein Problem, die Branche ruft einfach den nächsten Hype aus und schwatzt der Kundschaft die – kostenträchtige – Teilnahme am neuesten Trend auf. Blöd genug sind sie allesamt.
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