Freitag, 22. April 2016

Im elften Jahr gebietet die Sonnenkanzlerin übers Land und hat sich den Ruf großer Erfahrenheit erarbeitet. Und dann bekennt sie, sie habe sich über ihren Kotau-Anruf beim Wesir des Sultans und ihre Aussage "geärgert", die Verse ihres Hofnarren über den Potentaten der Hohen Pforte seien "bewußt verletzend" gewesen.

Was hat die gute Dame eigentlich all die Jahre gemacht, wenn sie immer noch nicht weiß, was Aufgaben und Grenzen ihres Amtes sind?




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Donnerstag, 14. April 2016
Schnelle Genesung

Das ist schön, daß Volker Beck gegen Zahlung einer Spende nun exkulpiert erscheint. So kann er sich wiederum seinem bevorzugten Tätigkeitsfeld widmen, das neben dem Zehnkampf im Moralisieren noch das fröhliche Verklagen ihm mißliebiger Zeitgenossen beinhaltet. Durch seine unfreiwillige Pause mußte er untätig dabei zusehen, wie der ebenfallls äußerst klagefreudige R. Erdogan im Kadi-Wettbewerb zwischenzeitlich an ihm vorbeizog.

Nun sind vorgebahaltlich der Beckschen Krankschreibung die Wetten wieder offen, wer obsiegen wird. Die Vermutung, daß es nicht der Rechtsstaat respektive der ihm eigentlich innewohnende Geist sein wird, will sich jedoch nicht vertreiben lassen.

PS: Bis dahin aber wird der gute Mann seine Rekonvaleszens mit dem Ärger darüber hinbringen, für 0,6g Meth 7000 Euro bezahlt zu haben. Mit wäre das zu teuer, aber ich halte mich ja auch lieber an Rotwein.




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Sonntag, 10. April 2016
Die Grünen und ihr Personal

Nicht nur Kinderfreund Volker Beck ist ein hochproblematischer Charakter und eine veritable Belastung für eine Partei, der an Glaubwürdigkeit gelegen ist. Auch andere teils prominente Vertreter der selbsternannten Weltenretter gleichen oft dem Hinweisschild: sie zeigen den Weg, gehen ihn aber nicht. Einige Beispiele aus nur wenigen Tagen mögen das veranschaulichen:

- Fordern die Legalisierung auch von harten Drogen wie Crystal Meth ("kriminalisierte Drogen"). (Grüne Jugend)
https://gruene-jugend.de/jetzt-erst-recht-liberale-drogenpolitik-statt-stigmatisierung/

- Wollen weniger Demokratie wagen, wenn der Plebs anmaßlicherweise nicht so abstimmt wie erwartet und Volksabstimmungen abschafffen. (Rebecca Harms)
http://www.spiegel.de/politik/ausland/referendum-in-den-niederlanden-harms-ist-gegen-volksabstimmungen-a-1086067.html

- Geben sich gern als Kämpfer für soziale Gerechtigkeit, wenn sie nicht gerade als private Immobilienbesitzer Kleingewerbetreibenden die Existenz ruinieren, in dem sie mal eben die Mieten verdoppeln.(Özcan Mutlu)
http://www.tagesspiegel.de/berlin/mieterhoehung-fuer-kosmetiksalon-in-berlin-prenzlauer-berg-berliner-gruene-sauer-ueber-verhalten-von-oezcan-mutlu/13420778.html

- Beklagen theatralisch das presse- und meinungsfreiheitsfeindliche Gebaren des türkischen Präsidenten Erdogan, versuchen aber, ihnen mißliebige politische Aussagen gerichtlich unterdrücken zu lassen. (Claudia Roth)
http://www.hoecker.eu/mitteilungen/artikel.htm?id=484




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Freitag, 9. Januar 2015
Knut





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Montag, 29. Dezember 2014
Wintereinbruch

Also Schnee. Jede Menge davon. Sogar in Köln. Steht zumindest in der Zeitung. Was man da so liest, muß ja wirklich eine ordentliche Menge runtergekommen sein. Heute morgen kam es wegen Neuschnee zu "mehreren Unfällen", sogar ein Streufahrzeug ist beim Einsatz umgekippt. Die KVB warnt vor Verspätungen wegen des Schneefalls, von Bonn "kommen die Bahnen nicht nach Köln durch". Klingt schlimm, nach vereisten Weichen und meterhohen Schneeverwehungen. Nichts geht mehr. Schon am Wochenende habe sich der Neuschnee "getürmt".

So. Und dann bin ich eben draußen gewesen und habe mal ein Foto von den Schneemassen gemacht. Wirklich beeindruckend, ich würde sagen, so ungefähr ein Zentimeter. Oder sind es anderthalb?





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Donnerstag, 25. Dezember 2014


"Eγενετο δε εν ταις ἡμεραις εκειναις εξηλθεν δογμα παρα καισαρος αυγουστου απογραφεσθαι πασαν την οικουμενην. αὑτη απογραφη πρωτη εγενετο ἡγεμονευοντος της συριας κυρηνιου. και επορευοντο παντες απογραφεσθαι, ἑκαστος εις την ἑαυτου πολιν..."

Es begab sich aber zu der Zeit, daß ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, daß alle Welt geschätzt würde. Und diese Schätzung war die allererste und geschah zur Zeit, da Quirinius Statthalter in Syrien war. Und jedermann ging, daß er sich schätzen ließe, ein jeder in seine Stadt. Da machte sich auf auch Josef aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das jüdische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, weil er aus dem Hause und Geschlechte Davids war, damit er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe; die war schwanger. Und als sie dort waren, kam die Zeit, daß sie gebären sollte. Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.

Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde. Und der Engel des Herrn trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr. Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. Und das habt zum Zeichen: ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen. Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens."



Euch allen ein frohes Fest!




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Dienstag, 23. Dezember 2014
Zu spät

Ach, den Thomas wollte ich doch immer noch einmal anrufen... warum nicht jetzt? Geht nicht, ich hab doch diese Terminsache, da habe ich den Kopf nicht frei. Und nächste Woche? Da muß ich auf die XYZ-Messe und alle möglichen Termine abhaken.

Und so: wochenlang. Und Monate. Und natürlich habe ich nicht angerufen. "Laß uns doch noch mal um die Häuser ziehen", hatte er gesagt, "so wie damals". Damals, als er heiraten wollte und Lust hatte, mit ein paar Freunden am Vorabend der Hochzeit so richtig einen draufzumachen (damals nannte man das noch nicht "Junggesellenabschied"). Und wir redeten und soffen und sangen und lachten und haben bestimmt die eine Oma oder den anderen Touristen erschreckt, aber wir waren ganz harmlos. Denn Thomas wollte ja heiraten. Und am nächsten Morgen standen wir im Kölner Dom und die Braut war sehr schön und Thomas platzte vor Stolz und Freude und Hoffnung und ich war Trauzeuge.

Nächste Woche, da ruf ich ihn an, hat schon viel zu lang gedauert, was seine Frau wohl macht und die Kinder...

Dünn wie ein Nagel war war er vor 30 Jahren, als er plötzlich den Arbeitgeber wechseln mußte. Mit dem alten war er nicht zurechtgekommen, der hatte ihm eine Schicht nach der anderen aufgedrückt und schließlich war es Thomas zu bunt geworden und er hatte nein gesagt. Was erst in einen heftigen Disput mit dem Arbeitgeber mündete und dann in einem Aschenbecher, den Thomas nach dem Chef geworfen hatte. Danach konnte er sich seine Papiere abholen. Geschadet hat es ihm nichts, er fand beinah sofort eine neue Stelle, im alten Beruf, aber schnell stieg er auf und wurde Geschäftsführer. Seitdem nahm er stetig zu und wirkte ungeheuer seriös, staats, wie wir Kölner sagen. Wenn wir uns begrüßten, knuffte er mich trotzdem in die Seite und sagte: "Sollen wir nicht mal wieder...?". Haben wir aber nicht. Entweder hatte er keine Zeit oder ich oder wir beide nicht. Ich wollte ihn anrufen, um ihn und seine Frau endlich mal einzuladen, sonst wird ja nie was draus. Wie dieser blöde Musikerspruch "laß uns mal was zusammen machen". Soweit wollte ich es nicht kommen lassen. Ein schöner Abend, gemeinsam kochen, der gemeinsamen Leidenschaft für Italien, seiner Küche und seiner Weine frönen.

Heute morgen ist Thomas gestorben. Gestern abend hat er wohl noch gesagt, er fühle sich nicht so gut, drum ist er früher zu Bett gegangen. Er ist nicht mehr aufgewacht, der Herzinfarkt hat ihn im Schlaf getroffen. Er ist 53 Jahre alt geworden.




Wenn ihr Freunde habt, schon lange aus den Augen verloren: ruft sie an. Heute. Jetzt. Redet mit ihnen. Ihr wißt nicht, wie lange noch jemand diesen Anruf beantwortet.




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