Montag, 29. Dezember 2014
Wintereinbruch

Also Schnee. Jede Menge davon. Sogar in Köln. Steht zumindest in der Zeitung. Was man da so liest, muß ja wirklich eine ordentliche Menge runtergekommen sein. Heute morgen kam es wegen Neuschnee zu "mehreren Unfällen", sogar ein Streufahrzeug ist beim Einsatz umgekippt. Die KVB warnt vor Verspätungen wegen des Schneefalls, von Bonn "kommen die Bahnen nicht nach Köln durch". Klingt schlimm, nach vereisten Weichen und meterhohen Schneeverwehungen. Nichts geht mehr. Schon am Wochenende habe sich der Neuschnee "getürmt".

So. Und dann bin ich eben draußen gewesen und habe mal ein Foto von den Schneemassen gemacht. Wirklich beeindruckend, ich würde sagen, so ungefähr ein Zentimeter. Oder sind es anderthalb?





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Donnerstag, 25. Dezember 2014


"Eγενετο δε εν ταις ἡμεραις εκειναις εξηλθεν δογμα παρα καισαρος αυγουστου απογραφεσθαι πασαν την οικουμενην. αὑτη απογραφη πρωτη εγενετο ἡγεμονευοντος της συριας κυρηνιου. και επορευοντο παντες απογραφεσθαι, ἑκαστος εις την ἑαυτου πολιν..."

Es begab sich aber zu der Zeit, daß ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, daß alle Welt geschätzt würde. Und diese Schätzung war die allererste und geschah zur Zeit, da Quirinius Statthalter in Syrien war. Und jedermann ging, daß er sich schätzen ließe, ein jeder in seine Stadt. Da machte sich auf auch Josef aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das jüdische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, weil er aus dem Hause und Geschlechte Davids war, damit er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe; die war schwanger. Und als sie dort waren, kam die Zeit, daß sie gebären sollte. Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.

Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde. Und der Engel des Herrn trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr. Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. Und das habt zum Zeichen: ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen. Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens."



Euch allen ein frohes Fest!




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Dienstag, 23. Dezember 2014
Zu spät

Ach, den Thomas wollte ich doch immer noch einmal anrufen... warum nicht jetzt? Geht nicht, ich hab doch diese Terminsache, da habe ich den Kopf nicht frei. Und nächste Woche? Da muß ich auf die XYZ-Messe und alle möglichen Termine abhaken.

Und so: wochenlang. Und Monate. Und natürlich habe ich nicht angerufen. "Laß uns doch noch mal um die Häuser ziehen", hatte er gesagt, "so wie damals". Damals, als er heiraten wollte und Lust hatte, mit ein paar Freunden am Vorabend der Hochzeit so richtig einen draufzumachen (damals nannte man das noch nicht "Junggesellenabschied"). Und wir redeten und soffen und sangen und lachten und haben bestimmt die eine Oma oder den anderen Touristen erschreckt, aber wir waren ganz harmlos. Denn Thomas wollte ja heiraten. Und am nächsten Morgen standen wir im Kölner Dom und die Braut war sehr schön und Thomas platzte vor Stolz und Freude und Hoffnung und ich war Trauzeuge.

Nächste Woche, da ruf ich ihn an, hat schon viel zu lang gedauert, was seine Frau wohl macht und die Kinder...

Dünn wie ein Nagel war war er vor 30 Jahren, als er plötzlich den Arbeitgeber wechseln mußte. Mit dem alten war er nicht zurechtgekommen, der hatte ihm eine Schicht nach der anderen aufgedrückt und schließlich war es Thomas zu bunt geworden und er hatte nein gesagt. Was erst in einen heftigen Disput mit dem Arbeitgeber mündete und dann in einem Aschenbecher, den Thomas nach dem Chef geworfen hatte. Danach konnte er sich seine Papiere abholen. Geschadet hat es ihm nichts, er fand beinah sofort eine neue Stelle, im alten Beruf, aber schnell stieg er auf und wurde Geschäftsführer. Seitdem nahm er stetig zu und wirkte ungeheuer seriös, staats, wie wir Kölner sagen. Wenn wir uns begrüßten, knuffte er mich trotzdem in die Seite und sagte: "Sollen wir nicht mal wieder...?". Haben wir aber nicht. Entweder hatte er keine Zeit oder ich oder wir beide nicht. Ich wollte ihn anrufen, um ihn und seine Frau endlich mal einzuladen, sonst wird ja nie was draus. Wie dieser blöde Musikerspruch "laß uns mal was zusammen machen". Soweit wollte ich es nicht kommen lassen. Ein schöner Abend, gemeinsam kochen, der gemeinsamen Leidenschaft für Italien, seiner Küche und seiner Weine frönen.

Heute morgen ist Thomas gestorben. Gestern abend hat er wohl noch gesagt, er fühle sich nicht so gut, drum ist er früher zu Bett gegangen. Er ist nicht mehr aufgewacht, der Herzinfarkt hat ihn im Schlaf getroffen. Er ist 53 Jahre alt geworden.




Wenn ihr Freunde habt, schon lange aus den Augen verloren: ruft sie an. Heute. Jetzt. Redet mit ihnen. Ihr wißt nicht, wie lange noch jemand diesen Anruf beantwortet.




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Montag, 22. Dezember 2014
Wir lesen Zeitung. Heute: Spiegel Online

Wieder Ärger im Vatikan, diesmal um die Schweizergarde. Der alte Kommandant Daniel Anrig wurde von Papst Franziskus "gefeuert", wie Spon-Korrespondent Hans-Jürgen Schlamp zu berichten weiß. Ein schrecklicher Mensch sei dieser Anrig gewesen, ein strenger Schleifer, der seine Truppe "mit dumpfem Drill" auf Trab hielt. Gleichzeitig von Luxus besessen, habe er sich ein Luxusquartier einrichten lassen, mit vielen Zimmern, und Gipfel der Dekadenz, einem "Salon".
Also eindeutig wieder ein Schachzug des armutsbegeisterten Papstes, der einen dekadenten Gernegroß ins Retiro schickt, so paßt sich die Geschichte ins Bild des neuen Nachfolgers Petri ein.

Und wenn man genauer hinsieht?

Anrig war schon länger im Amt als turnusgemäß üblich. Generell stehen die Kommandanten der Garde fünf Jahre vor, diese Frist wäre schon im August 2013 abgelaufen. Also handelt es sich um eine ganz normale Ablösung. Und zu den restlichen, mit Presse-üblich antikirchlichem Pathos vorgetragenen Vorwürfen könnte der interessierte Journalist einfach mal nachschauen, was Papst Franz selber zur Causa zu sagen hatte. Dazu reicht ein Blick in die Zeitungen aus, ein schwierig zu bewerkstelligendes Interview ist gar nicht vonnöten.
Anfang Dezember erschien in der argentinischen "La Nacion" ein Text, in dem der Papst im Gespräch über die Umstände von Anrigs Amtsende Auskunft gibt. Auf Spekulationen, er habe den Kommandanten der Schweizergarde etwa wegen überzogener Strenge entlassen, sagte der Papst wörtlich: "Nein, gewiß nicht". Es handle sich um einen "ganz normalen Wechsel, da gibt es nichts Merkwürdiges", so Franziskus.
Ebenso wies er Unterstellungen zurück, die neu renovierte Wohnung des Kommandanten sei ihm zu großzügig gewesen. Er verwies darauf, dass der Kommandant vier Kinder habe. Anrig sei ein "guter Katholik, ein Familienmensch". Er habe sich nichts zuschulden kommen lassen.

Wenn die deutsche Presse inzwischen in keinem besonders guten Ruf mehr steht, dann nicht zuletzt auch wegen der Marotte vieler Journalisten, dem richtigen Spin zuliebe auch wesentlichste Fakten zu verdrehen oder wegzulassen. Aber die Leute sind nicht dumm, sie merken das. Und anders als früher können sie heute selber nachsehen, wie es sich mit der Wirklichkeit verhält.




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Mittwoch, 29. Januar 2014
Meisner und die Empörungstretmühle

Ein katholischer Bischof findet katholische Familien wichtiger als etwa muslimische. Damit konnte ja nun niemand rechnen! Doch der Kölner Kardinal Meisner ist nach Äußerung dieser Binse der nächste, der in die nur allzudeutsche, stets gut geölte Empörungstretmühle gezogen wird. Da herrscht allerorten Entsetzen, Bestürzung, ja Empörung und was noch die Erregung der sensiblen Seelchen beschreiben kann. Natürlich dürfen da Forderungen nach einer Entschuldigung nicht fehlen. "Selbstkritik" wie einst im Mai! Ich bin ehrlich verwundert, daß die ARD heute keinen Brennpunkt ins Programm gehoben hat.

Daß Meisner Muslime oft wegen ihrer Glaubensstärke gelobt hat - egal. Das Meisner niemanden abwerten wollte, unerheblich. "Kritiker" dürfen sich allenthalben mit gefurchter Stirn über den neuesten Fettnapf beugen, in den der Kölner Geistliche getreten sei. Die erschröckliche Diagnose: "Ein Ausrutscher war das nicht", sondern eines perfiden Plans, die Kirche "rechten Gruppen" zu öffnen. In allen Zeitung einheitlich die Verdammung, zustimmende Äußerungen werden in den Kommentarspalten unter den Artikel versteckt.

Da wird keine Berichterstattung geliefert, da wird im Namen des beliebten Kirchenbashings erneut zum fröhlichen Halali geblasen. Eine Debatte findet nicht statt, da gibt es nur spitze Entsetzensschreie wie von einem keuschen Burgfräulein, das aus Versehen eines haarigen Männerhinterns ansichtig wird.

Man kann nur noch zum Beißholz greifen, anders ist das gar nicht auszuhalten.




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Donnerstag, 9. Januar 2014
Knut





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Mittwoch, 25. Dezember 2013


"Eγενετο δε εν ταις ἡμεραις εκειναις εξηλθεν δογμα παρα καισαρος αυγουστου απογραφεσθαι πασαν την οικουμενην. αὑτη απογραφη πρωτη εγενετο ἡγεμονευοντος της συριας κυρηνιου. και επορευοντο παντες απογραφεσθαι, ἑκαστος εις την ἑαυτου πολιν..."

Es begab sich aber zu der Zeit, daß ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, daß alle Welt geschätzt würde. Und diese Schätzung war die allererste und geschah zur Zeit, da Quirinius Statthalter in Syrien war. Und jedermann ging, daß er sich schätzen ließe, ein jeder in seine Stadt. Da machte sich auf auch Josef aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das jüdische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, weil er aus dem Hause und Geschlechte Davids war, damit er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe; die war schwanger. Und als sie dort waren, kam die Zeit, daß sie gebären sollte. Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.

Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde. Und der Engel des Herrn trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr. Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. Und das habt zum Zeichen: ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen. Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens."



Euch allen ein frohes Fest!




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