Daß jetzt ausgerechnet die Linkspartei, bei denen noch genügend Knallchargen voller Nostalgie und Stolz "O alte Stasi-Herrlichkeit" anstimmen, sooft sie können, daß also diese immer nach altem DDR-Mief müffelnde Truppe Joachim Gauck als "IM Larve" zu denunzieren versucht, kann ich zur Not mit dem Impetus der Erniedrigten und Beleidigten erklären.
Aber bizarr ist es schon.
Jetzt eine Frau ins Bellevue? Das wäre mal wirklich hohe Zeit!
Allerdings... wenn ich's bedenke... die derzeit gehandelten Namen, wie z.B. Röschen oder die Trunkenheitsfahrerin, sind nun wirklich nicht überzeugend.
Aber nach alter Politregel werden diese wie auch andere Namen jetzt schon fleißig gestreut und durchgehechelt, damit sie möglichst frühzeitig verbrannt sind.
Halali, Herr Wulff.
Der Kantel darf also auf gerichtliche Erlaubnis die katholische Kirche als "Kinderfickersekte" bezeichnen. Dazu ist mehrerlei zu bemerken:
Die Wortwahl. Der Kantel versucht zwar, mit dem saftigen Begriff einen maximalen Beleidigungseffekt zu produzieren. In Wahrheit zeigt er jedoch nur, aus welcher geistigen Gosse er stammt.
Der Traditionsbezug. Wahrscheinlich findet sich der Kantel unheimlich humanistisch, wenn er sich als antikirchliche Fäkalschleuder geriert. Tatsächlich aber läßt er nur die gute deutsche Tradition der Sippenhaftung zu ihrem angestammten Recht kommen. Ohne Kollektivschuld geht es in diesem Lande nie.
Die Meinungsfreiheit. Die ist ein hohes Gut und darum ist der Gerichtsentscheid sehr zu begrüßen. Schon allein aus dem Grund, weil sich der Kantel und die anderen aufgeklärten Humanisten seiner Couleur nun auch weiterhin möglichst ungestört & in aller Öffentlichkeit zum Affen machen können.
Die Stadt Köln will Katharina Henoth rehabilitieren. Die Frau war 1627 auf dem heute als Friedhof dienenden einstigen Schindanger Melaten als Hexe hingerichtet worden. Angestoßen wurde das ganze von einem evangelischen Pastor.
In der Tat: Wir haben wirklich keine anderen Probleme, als mit derlei Symbolhuberei die Zeit zu verplempern. Man muß nur vor die Tür gehen und sieht, daß Arbeit genug ansteht, um das Umfeld der Stadt Köln lebenswerter zu machen. So schlimm das Schicksal der Henoth und anderer "Hexen" auch war, heute, 400 Jahre (!) später, werden sie nur abermals mißbraucht, diesmal für die Profilneurose unterbeschäftigter Provinzpolitiker und Funktionsträgern der ev. Kirche, die mangels religiöser und theologischer Substanz versuchen, über eine künstlich erzeugte political correctnes Aufmerksamkeit zu erzeugen.
Ich werde nun umgehend bei der Republik Italien und vorsorglich beim comune di Roma als Rechtsnachfolger des Römischen Imperiums die Anullierung des Verfahrens und die Aufhebung des Todesurteils gegen einen gewissen Jesus bar Joseph beantragen.
Sauerland weg. Und wer wählt jetzt den Wulff aus Bellevue raus?
Langsam wird's mit der Kälte kriminell. Mußte gerade einen Eisbären von der Mülltonne vertreiben.
Ein Historiker wird aus Christian Wulff nicht mehr. Jetzt hat der gute Mann die Einwanderungspolitik des Alten Fritzen über den grünen Klee gelobt, daß es einem ganz warm ums Herz wird: "Tausende durften sich in Preußen niederlassen, ob in Salzburg oder Sachsen geboren, ob Hugenotten, Katholiken oder Muslime."
Naja, ganz so einfach war es dann doch nicht. Fleißig mußten sie schon sein.