Mittwoch, 16. März 2011

Der beste Freund des Wüstenschlächters Gaddafi ist nicht Silvio Berlusconi, sondern sitzt in Berlin im Kanzleramt.



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Dienstag, 15. März 2011

Muttis und Mappus' Atomtruppen in Berlin und Stuttgart nun also mit allen Anzeichen der Panik. Verzeifelt versuchen sie, den beunruhigten Wählern mit Nebelkerzen die Ängste zu nehmen und sie bei der Stange zu halten.

Am originellsten ist das "Moratorium" in Sachen Laufzeitverlängerung. Ist da irgendjemand, der mir erklären mag, wie man eine Laufzeitverlängerung über zwölf Jahre für drei Monate aussetzen kann?



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Montag, 14. März 2011

Und nun zum Wetter. Die Meteorologen erwarten, daß die derzeitig vorherrschende Westdrift, die die Luft in Richtung Pazifik weht, im Verlauf der kommenden Nacht auf Nordost dreht. Dann trägt der Wind alles, was von Fukushima aufsteigt, in Richtung der nur 200 Kilometer entfernten Metropolregion Tokio. Eine Evakuierung der 40 Millionen Menschen dieses Gebietes ist illusorisch.

Es kann einem wirklich schlecht werden.



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Sonntag, 13. März 2011
Strahlendes Silber-Jubiläum

Der Mai-Anfang 1986 war wie so oft im Rheinland eine recht trübe und feuchtnasse Angelegenheit. Aber dafür kam mit angenehm warmen 22, 23 Grad buchstäblich die Maiwonne übers Land. In Bonn, wo ich damals studierte, legten die Stadtväter nach 20jähriger Pause erstmals wieder das Feuerwerksspektakel "Rhein in Flammen" auf, und man ließ sich auch nicht durch die beunruhigenden Ereignisse in der fernen Sowjetunion aus der Ruhe bringen, wo ein paar Tage zuvor in einem Kernkraftwerk mit dem merkwürdigen Namen Tschernobyl wohl technische Probleme aufgetreten waren.

Es war eine rundum gelungene Sache, Hunderttausende strömten in die Rheinaue und feierten, darunter auch ich. Ich freute mich wie ein Schneekönig über das schöne Feuerwerk, und mich störte auch nicht der feine Nieselregen, der uns die Köpfe befeuchtete.

Am nächsten Tag verkündeten die Nachrichtensprecher im Radio und im Fernsehen, alle Menschen, die am Abend zuvor im Freien gewesen wären, sollten die Kleidung, die sie getragen hatten, mehrmals gründlich waschen. Und sie empfahlen, ebenso gründlich zu duschen und die Haare zu waschen. Radioaktiver Fallout wäre mit den Regenwolken auch im Rheinland angekommen. Wochenlang durften die Kinder nicht mehr in die Sandkästen.

Das war dann ein Ereignis mitsamt dem Maßnahmekatalog, das in der Vorstellung immer unwirklich geblieben war, nicht mehr als nur so eine Art Science-Fiction-Requisite aus Filmen wie dem "China-Syndrom", plötzlich ganz nah, erschreckend nah.

So feiert die Furcht vor der radioaktiven Verseuchung nun angemessen ihr silbernes Jubiläum. Viele Grüße vom Sensenmann.



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Samstag, 12. März 2011

Kernschmelze in Fukushima.

Zu den interessanteren Betrachtungen der nächsten Zeit werden in Deutschland die Turnübungen des Bundesumwelt-Atombefürworters Norbert Röttgen in Sachen Ausstieg vom Atomausstieg gehören.



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Donnerstag, 10. März 2011
Piraten oder Nachrichten aus dem Borgwürfel

Ich habe seit längerem nicht mehr so einen niederschmetternden Unsinn gelesen wie heute im Interview mit der NRW-Piratin Julia Schramm auf Spon. Das Mädel schwadroniert da vom Ende des Datenschutzes, faselt vom Zustand der "Post-Privacy", in dem alle Träume kleiner Mädchen und stuhlkreiserprobter Sozialpädagogen wahr werden: nichts anderes ist gemeint als "eine Utopie, die Idealvorstellung einer Gesellschaft, die Privatsphäre nicht mehr nötig hat, weil es keine Diskriminierung mehr gibt".

Von dieser schönen neuen Welt sind wir natürlich noch gutes Stück weit weg, darum ist nötig, die lästigen Reste der Privatsphäre ("Privatsphäre ist sowas von Eighties." lacht) möglichst schleunig zu entsorgen. Und damit das leichter geht, müssen wir uns vor diesem persönlichen Freiraum gehörig gruseln. Denn was rede ich, das ist kein Freiraum, in dem ich meine Geheimnisse schützen darf, nein, "Privatsphäre ist auch der Ort, wo Ehemänner ihre Frauen schlagen". Wahrlich, da bleibt kein Auge trocken.

Dümmliches Gegacker einer unreifen Medienzicke (warum wundert es mich jetzt gar nicht, daß sie als Lieblingsbuch die generationenlang erprobte Teenie-Schnulze "Steppenwolf" nennt?), die ihr persönliches Exibitionismus-Problem zum Maßstab einer gesellschaftlichen Debatte macht und daherredet wie die assimiliationsfreudigen Borg, die uns bleichen Angesichts zurufen "Widerstand ist zwecklos".

Piraten? Muß nicht sein. Hat schon seinen Grund, wenn die Truppe an der Zwei-Prozent-Marke herumkrebst.



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Donnerstag, 3. März 2011

Solidaritätskundgebungen für den gefallenen Baron - und das in über 20 deutschen Städten. Die schweigende Mehrheit schlägt zurück, im Namen ihres Lieblings. Das ganze soll am kommenden Wochenende über die Bühne gehen. Einen passenderen Zeitpunkt hätten sich die Guttenberg-Jünger gar nicht aussuchen können, im Süden und Westen der Republik tobt der Karneval, in Köln gehen z.B. vor dem Rosenmontag die Schull- und Veedelszööch.

Da können sich die Fans Seiner Gnaden problemlos einreihen, sie werden nicht auffallen.



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