Dienstag, 15. Februar 2011
Was das Volk bewegt

Gottschalk hört bei "Wetten daß" auf. Wer soll's nun machen?

"Ich denke auch, dass Oliver Geissen die ideale Besetzung wäre: Er tut keinem weh und er ist es gewöhnt, mit Prominenten auf einer Kautsch sitzend Belanglosigkeiten auszutauschen. (…) Als Sidekick schlage ich Monika Lierhaus vor, für’s Gemüt und die Gänsehaut."



Also ich wäre ja für Sascha Lobo.



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Montag, 14. Februar 2011
Schuld und Bühne

Ich hatte mich schon im letzten Jahr gewundert, wie sehr Ex-Bischöfin Käßmann allenthalben gelobt wurde, nur weil sie nach ihrer nächtlichen Promillefahrt quer durch Hannover die einzige Konsequenz zog, die möglich ist, zumal für ein selbsternanntes moralisches Vorbild: Rücktritt.

Aber daß Käßmann für ihre Heldentat nun den von der "Kulturstiftung Pro Europa" (nie zuvor was davon gehört) ausgelobten "Preis für Zivilcourage" erhalten soll, und zwar mit richtig Tamtam in der Frankfurter Paulskirche, das ist nur noch als Realsatire anzusehen. Immerhin, die Fangemeinde der ohnehin recht medienaffinen Dame werden erfreut über die erneute Erhöhung ihres Idols aufjauchzen



Was ist eigentlich mit Hosni Mubarak? Der hat nach seinem Rücktritt ja jetzt auch viel Zeit und würde sich über einen schönen Kulturpreis bestimmt freuen.



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Samstag, 12. Februar 2011

Mubarak ist fort und nun geht unter den verbliebenen Potentaten Arabiens die Angst um. Düpiert sieht der Westen sein Sicherheitskonzept in Trümmer sinken, das sich auf der mit eiserner Diktatorenfaust gewährleisteten Friedhofsruhe stützte. Die Europäer sind wieder einmal nur Zaungäste der Ereignisse.

Doch es gibt noch einen Verlierer der Ereignisse in Kairo, einen bislang ungenannten und trotzdem einer der wichtigsten auf der Liste, George W. Bush. Der Mann, der mit Waffen, Bomben, Panzern, Luftangriffen, Shock an awe, Wasserfolter und Abu Graib die Demokratie (oder was er dafür hält) in die islamische Welt tragen wollte, ist ein weiteres Mal und diesmal endgültig gescheitert. Die Bewegung des Volkes ist andere Wege gegangen. Weder der Irak noch Afghanistan wurden zum Fanal gegen Unterdrückung und für Befreiung, eher noch im Gegenteil. Es hat nicht einer bis an die Zähne bewaffneten und dennoch schwachen Supermacht bedurft.

Es hat mit einem Studenten angefangen.



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Freitag, 11. Februar 2011

Eben zu derselben Stunde gingen hervor Finger wie einer Menschenhand, die schrieben, gegenüber dem Leuchter, auf die getünchte Wand in dem königlichen Saal; und der König ward gewahr der Hand, die da schrieb. Da entfärbte sich der König, und seine Gedanken erschreckten ihn, daß ihm die Lenden schütterten und die Beine zitterten.

Das aber ist die Schrift, allda verzeichnet: Mene, mene, Tekel, U-pharsin. Und sie bedeutet dies: Mene, das ist Gott hat dein Königreich gezählt und vollendet. Tekel, das ist: man hat dich in einer Waage gewogen und zu leicht gefunden."

Dan 5, 5-6; 25-27



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Da sprachen die Weisen zu Pharao: Das ist Gottes Finger. Aber das Herz Pharaos ward verstockt, und er hörte sie nicht, wie denn der Herr gesagt hatte."

Ex 8,15



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Donnerstag, 10. Februar 2011

Julian Assange und Daniel Domscheit-Berg. Welch ein Trauerspiel um Wikileaks und Openleaks. Im Grunde streiten sich zwei Datenhehler ums Diebesgut und bewerfen sich ansonsten mit Dreck, inkl. anwaltlicher Munitionierung. Das Projekt der unmittelbaren Datenfreigabe jedoch ist derzeit mausetot. Assange tingelte mit seinem Material bei verschiedenen Verlegern und rückte sein Material nur häppchenweise heraus. Und Domscheit will derzeit erst einmal gar nichts veröffentlichen. Da können sich die zwischenzeitlich doch arg angefressenen Verantwortlichen in Washingtoner bzw. sonstigen Regierungsstuben und Lobbyverbänden der Contentindustrie die Hände reiben, ohne daß sie diese zuvor überhaupt hätten rühren müssen.

Der alte Merksatz gewinnt schon wieder Aktualität: Vermute nie eine Verschwörung, wo Dummheit als Erklärung ausreicht.

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Wieso muß ich eigentlich andauend an Stanisław Lems "Memoiren, gefunden in der Badewanne" denken?



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Montag, 7. Februar 2011
À la lanterne!

Diese damned Schweizer! Da liegen sie nun den lieben langen Tag vor dem Mammon im Staub und trotzdem erweisen sie dem Mutterland der gottgefälligen Finanzmacht (Calvin zufolge) nicht nur nicht die gebotene Observanz, nein, sie stecken Abkömmlinge von God's own Country schon mal in Untersuchungshaft. Zum Beispiel weltbekannte Kulturschaffende, deren einziges Problem darin besteht, Kinder mit Alkohol zu betäuben und sie anschließen zu vergewaltigen.

Aber George W. Bush hat aus den gräßlichen Erfahrungen Roman Polanskis gelernt. Er wird nicht den gleichen Fehler machen und sich der Justiz-Willkür dieser helvetischen Bergbewohner ausliefern. Weshalb der Ex-US-Präsident auch einen Besuch in der Schweiz absagte. Denn der Mann, der hunderttausende Zivilisten umbringen ließ doch das Licht der Freiheit und Demokratie in den mittleren Osten brachte, läuft Gefahr, wegen seiner Foltermaßnahmen juristisch belangt zu werden.

Ob wenigstens wir Deutschen… ach was. Wir haben ja auch für andere Potentaten und deren Sprößlinge ein allzeit offenes Ohr. Wie der waffenschmuggelnde Sohnemann des libyschen Haremswächters Ghaddafi auf Anfrage gerne bestätigt. Man kennt sich, man hilft sich.



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Samstag, 5. Februar 2011

Verständlich, daß nicht nur der italienische Regierungshalunke Berlusconi, sondern der ganze Westen sich schwertut, auf Mubarak zu verzichten. Denn wenn man Frieden, Demokratie und Menschenrechte vorantreiben will, dann ist es immer gut, dabei einen Diktator zu haben, auf den man sich verlassen kann.



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