Dienstag, 2. Dezember 2008

ls ich heute die Gänsebrüste vom Geflügelhändler holte, um wie in jedem Jahr alles Notwendige für einen erlesenen Genuß nach pommerscher Tradition vorzubereiten, traf mich beinah der Schlag. Für sechs Stück (plus eine Poularde) berechnete mir der gute Mann knapp 200 Euro. "Mit was werden die Viecher denn gefüttert, bekommen die Goldstaub ins Getreide?" wollte ich wissen. "Allgemeine Preissteigerung" bekam ich so nichtssagend wie tausendmal gehört zur Antwort. Wohin man also schaut, es ist Fleischfresserzeit.



Schlechtes Timing also. Während die Rohstoffpreise allerorten wieder fallen, muß ich für meine Rohstoffe, die Grundlage für allerlei leckere Säuereien bilden werden, tiefer denn je in die Tasche fassen.



Aber der Genuß ist halt gar zu groß, außerdem bekommt der eine Freund, die andere Freundin auch was davon ab und meinen Ruf als Spender guter Gaben möchte ich ungern einbüßen.



Also Messer in die Hand, die Gänsebrüste wie jedes Jahr entbeint, von Äderchen und Sehnen befreit, mit der bekannten Salz-Zucker-Salpeter-Mischung bestreut.



Schließlich dann manierlich zugenäht und ins Bad der Lake getaucht, wo sie bis zur nächsten Woche ordentlich Aroma ziehen können, bevor sie dann in der Rauch kommen.


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Montag, 1. Dezember 2008

us gegebenem Anlaß, da nun wieder die adventliche Zeit von Spekulatius, Aachener Printen, süßen Dominosteinen, Christstollen, Zimtsternen und bunten Tellern beginnt (von diversen Weihnachtsfeiern einmal abgesehen), hier rechtzeitig ein sachdienlicher Hinweis für überschlägige Berechnungen:

Grob gerechnet, werden aus vier Gramm Zucker zwei Gramm Stärke, aus zwei Gramm Stärke dann anderthalb Gramm Fett.



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Sonntag, 30. November 2008

in bißchen Demokratie ist okay, aber wir wollen doch im Januar fünf Prozent plus X holen."

Sagt Gregor Gysi und schon nehmen sie alle wieder übel, weil man die Kommunisten endlich wieder in flagranti beim undemokratischen Treiben erwischt hat. Für staatstragende Krokodilstränen gibt's allerdings keine Veranlassung. Nicht in Zeiten der Fraktionszwänge, Ausschlußanträge und Pflicht zu geschlossenem Auftreten bei Parteitagen. Ob gestern beim Landesverband der "Linken" in Hessen oder heute beim Bundesparteitag der CDU.

Abnickveranstaltungen allemal.



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Samstag, 29. November 2008
Nomen est omen

m Jahr 276 vor Christus schlugen die Römer (die damals noch kein Weltreich hatten) eine Schlacht gegen den griechischen König Pyrrhos, der sich damals dem Meistbietenden als Söldner verdingte. Die Schlacht lief so lala, aber immerhin konnten die Römer dem griechischen Feldherren standhalten und waren vom Verlauf der Bataille so begeistert, daß sie das nahebei liegende Dörfchen von Malevent in Benevent umbenannten, und so heißt das Kaff im italienischen Süden noch heute.

1957 schlampten die Briten in ihrer Atomaufbereitungsanlage Windscale noch mehr als sonst, ein Feuer brach aus, bis Tschernobyl der schlimmste Atomunfall in der Geschichte. Die Regierung war gar nicht begeistert und benannte den buchstäblich verbrannten Ortsnamen in Sellafield um.

2008 ist eigentlich überall 'rum, daß das dreigliedrige Schulsystem, das bereits Zehnjährige für den Rest ihres Lebens auf ihre soziale Rangstufe festlegt, nicht gerade als Ausbund der Bildungseffizienz gelten kann. Besonders die Hauptschule verkommt zur Resterampe und zum Migranenstadel für die hoffnungslosen Fälle, die ihrem vorgezeichneten Schicksal nur noch mit einer Nominierung zu Casting-Shows im Privatfernsehen zu entkommen hoffen können. Damit das keiner merkt, heißt die Hauptschule in Baden-Württemberg jetzt nicht mehr "Hauptschule", sondern "Werkrealschule". Man kann sich schon ausrechnen, wie begeistert die HauptWerkrealschüler sein werden.



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Mittwoch, 26. November 2008
Ach...

er Clement war noch in der SPD?



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Samstag, 22. November 2008
Abstimmung nach Gusto

chäuble ist beleidigt, weil der Bundesrat in Sachen BKA-Gesetz durchaus nicht bereit ist, ihm die geschuldete Mehrheit zukommen zu lassen. Also sollen flugs die Abstimmungsmodalitäten geändert werden. Kern der vom Verfassungsminister angestoßenen Bundesratsreform: Künftig soll die Mehrheit der abgegebenen Stimmen entscheiden, Enthaltungen nicht mehr gezählt werden. Dazu zwei Anmerkungen:

1) Bereits im juristischen Grundstudium bekommt es jeder Studi im Bereich Rechtsphilosophie um die Ohren gehauen, daß es nicht statthaft ist, im laufenden Verfahren die Grundlagen desselben zu ändern.

2) Selbst im Falle einer Schäuble-genehmen Änderung der Abstimmungsordnung wäre nichts gewonnen. Die Länder würden ihre Koalitionsverträge in diesem Punkt einfach anpassen. Statt wie bisher "Uneinigkeit innnerhalb der jeweiligen Koalition führt im Bundesrat zu Stimmenthaltung" würde die Regelung eben "Uneinigkeit innnerhalb der jeweiligen Koalition führt im Bundesrat zur Neinstimme" lauten. Es bliebe also alles beim alten.


Man fragt sich langsam, was der Mann den ganzen Tag auf seinen Schultern spazierenfährt. Ein denkfähiges Gehirn scheint es immer seltener zu sein. Und die reine Lust an der Provokation ist ein schlechter Ersatz. Oder erleben wir am Ende nur eine beleidigte Sandkastenreaktion?



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Dienstag, 18. November 2008

nd ich sah ein fahles Pferd. Und der darauf saß, dessen Name war: Tod, und die Hölle folgte ihm nach.

Offb 6,8


"Wir müssen die Zahl der festen Mitarbeiter deutlich reduzieren. Dies betrifft gleichermaßen alle Ressorts. Aus Sicht des Verlags sind betriebsbedingte Kündigungen unausweichlich - es sei denn, die Redaktion findet einen anderen Weg, um den Personalabbau zu organisieren. (…)
Wir werden daher alle festen Mitarbeiter bitten, die ohnehin über eine andere Lebensplanung nachdenken, über einen freiwilligen Abschied nachzudenken - versehen mit einer entsprechenden Abfindung.
Wir werden darüber hinaus prüfen, auf welche Mitarbeiter wir unter den veränderten Bedingungen auf keinen Fall verzichten können - und welche eher verzichtbar sind. (…)
Gelingt es der Redaktion nicht, diesen selber zu organisieren, wird der Verlag dies übernehmen - mit unabsehbaren Folgen für die Qualität des Blattes."


Es sind in diesen Tagen deutlich weniger Leute als sonst, die mich ob meines Journalistendaseins beneiden.



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