Heute die ZDF-Mediathek angeklickt, mal kurz in "Waking the Dead" 'reinschauen, ob das wohl interessant für mich sein könnte.
Sofort merkwürdige Assoziationen bekommen, als ob ich Schweinskram gucken wollte. Statt Film gibt's nur kurze Ansage: : "Diese Sendung ist für Zuschauer unter 16 Jahren nicht geeignet und daher nur in der Zeit von 22 Uhr bis sechs Uhr abrufbar." Alles klar, die haben das Internet begriffen, die beim ZDF.
Und als ich mich noch gerade so schön wundere, wechselt der Text. Jetzt hält mich die Mediathek nicht nur für ein betüdelnswertes Kleinkind, sondern außerdem für ein betüdelnswertes Kleinkind im Ausland: : "Diese Sendung können wir aus rechtlichen Gründen leider nur unseren Zuschauern innerhalb Deutschlands anbieten."
Ich meine, natürlich wird Köln vom Rest der Republik aus häufig mit einer gewissen verständnislosen Reserviertheit betrachtet. Aber als ich das letzte Mal nachgeguckt habe, gehörte die Stadt noch zu Deutschland.
Naja. Ist ja auch wirklich schwierig, das mit der Technik und der Geographie.
Soso. Obama hat jetzt also auch Maine gewonnen, den Bundesstaat, den doch eigentlich Hillary "sicher" in der Tasche hatte. Wie sich die Zeiten ändern: Exakt vor zehn Jahren lehnte Maine noch ein Gesetz zur Gleichstellung von Schwulen ab.
Afghanistanminister.
Sie verkürzen die Schulzeit von dreizehn auf zwölf Jahre, ohne irgendetwas an den Lehrplänen zu ändern ("Zum kommenden Schuljahr will das Ministerium Musterlehrpläne ausarbeiten", das dann doch!), die Schulstunden pro Woche werden halt einfach aufgestockt. Obwohl die Kinder jetzt über Mittag in der Schule bleiben müssen, ist kein Geld fürs Essen da. Wenn die Eltern dann nicht Stullen schmieren, passiert in vielen NRW-Schulen: NICHTS.
Vor fünfunddreißig Jahren haben sie die glorreiche Mengenlehre an uns ausprobiert, heute gibt's Turbo-Abi nach neoliberaler Vorgabe… die ideologischen Moden mögen wechseln, aber die Kinder müssen bis heute für schwachsinnige Experimente realitsferner Besserwisser wehrlose Versuchskarnickel spielen.
Der Reichsschatzmeister, der die NPD-Nazis um mindestens 600.000 Euro erleichtert hat, handelte im Grunde völlig in Übereinstimmung mit der braunen Sache: nichts könnte dem arischen Streben ferner liegen als die Teilhabe an den Früchten der judäozionistisch-plutokratisch-bolschewistischen Zinsknechtschaft.
Der Erzbischof von Canterbury möchte einige Teile der islamischen Scharia ins britische Rechtssystem übernehmen.
Was soll man auch von einer Kirche erwarten, die ihre Existenz dem Hormonstau eines liebestollen Schwerenöters verdankt?
Der türkische Ministerpräsident Erdogan kommt nach Deutschland, um den schätzungsweise 1 Million Landsleuten seine Aufwartung zu machen. Vor allem aber will er am 10. Februar vor 18.000 Gästen in der Kölnarena die Reklametrommel für seine konservative, ex-islamistische AKP rühren.
Und das ist ein Fehler. Denn anstatt die hier und in anderen Ländern lebenden Türken dazu zu ermuntern, in ihrer neuen Heimat wirklich Fuß zu fassen und sich auf die jeweiligen Gegebenheiten einzulassen, sind und bleiben sie für Erdogan vor allem eins: Türken. Wie Kirsten Boldt heute im "Kölner Stadt-Anzeiger" schreibt:
"Erdogan redet von Integration. Doch mit Stimmenfang auf deutschem Boden handelt er vollkommen dagegen. … Das bewirkt eine innere Spannung, die in Köln sehr oft und unangenehm zu spüren ist. Denn türkische Werte entsprechen oft nicht deutschen, so wird die deutsche Gesellschaft von treuen Türken zwangsläufig als feindlich empfunden. Keine gute Aussicht für ein Aufeinanderzugehen."
Es wäre daher zu fragen, inwieweit eigentlich das Außenministerium, namentlich Amtsleiter Steinmeier, sich zu diesem Besuch und seiner Breitenwirkung verhalten. Oder ist man in Berlin nur abermals weggetaucht, um vor problematischen und möglicherweise konfliktträchtigen Themen den Kopf in den Sand zu stecken? Denn was am Wochenende in Köln geschehen wird, ist ganz sicher kein Beitrag, die Türkei näher an Europa heranzubringen oder die Lage im Lande zu befördern. Alle wissen das. Und schweigen dennoch.
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...oder auch gleich zum ganzen verlängerten Wochenende stammt diesmal von Kölns sportlichem Übungsleiter und Messisas Christoph Daum:
"Es gibt ja verschiedene Grade der Bewußtseinstrübung."
Der scheint man übrigens auch in Redmond bei Microsoft erlegen zu sein. 30 Milliarden Euro!
Köln ist eine schöne Stadt, so schön, daß sie sich mit dem "Express" die Lokalversion des balkendick titelnden Boulevards leistet. Der Onlineableger von heute zeichnet sich in der Bebilderung allerdings durch eine gewisse, hm, Gleichförmigkeit aus. Ob der Prakti in der Bildredaktion Verwandte auf Streife hat?