Donnerstag, 3. Januar 2008
Stinktiere und Parfum

Neues zum Thema "wir haben die Politiker, die wir verdienen": Ein in hysterischer Überwachungsparanoia gefangener Mann, der sich um Voten des Bundesverfassungsgerichtes einen Deibel schert und Verfassungsminister ist. Ein Ministerpräsident, der einstmalen Teil des Lügengeflechts um den CDU-Spendensumpf und entsprechende schwarze Kassen ("jüdische Vermächtnisse") war, sich hernach als brutalstmöglicher Vernebler gerierte, mit populistischen Kampagnen in der kotfarbenen rechten Gosse angelt und sich nun nicht entblödet, Forderungen nach mehr Tugendhaftigkeit aufzustellen. "Koch forderte auch von den Deutschen eine Rückbesinnung auf traditionelle Werte wie Anstand, Disziplin, Fleiß, Ordnung und Pflichtgefühl."

Da ist er ja ein leuchtendes Vorbild.


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Mittwoch, 2. Januar 2008
Lametta im Haar, Pappnas im Gesicht

In alten Zeiten bzw. katholischen Gegenden war es Brauch, den Weihnachtsbaum nicht schon nach Hl. Drei Könige am 6. Januar zu entsorgen, sondern bis zum Fest Mariä Lichtmeß am 2. Februar stehenzulassen.

Das gibt dieses Mal Termingedränge. Am 4. Februar ist Rosenmontag, die kürzeste Session des ganzen Jahrhunderts ist zwei Tage später zu Ende. Tempo, Tempo ist die erste Jeckenpflicht.


Erste Jeckensichtung am 2. Januar


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Auch auf der Metaebene funktioniert Wikipedia hervorragend. Bei nicht ganz korrekter Schreibweise wirft die Onlineenzyklopädie bei der Suche nach dem "Heute Journal" schon auf Position fünf "Stegosaurus" aus.


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"Wat is en Dampfmaschin? Da stelle mer uns janz dumm."


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Dienstag, 1. Januar 2008

Ab heute also Rauchverbot. Nicht, daß ich damit persönlich Probleme hätte, ich habe mir die Qalmerei schon vor zwei Jahren abgewöhnt (ha!), übrigens erstaunlich leicht und einfach, von wegen Schmacht, Entzug oder cold turkey. Aber jetzt par ordre de mufti flächendeckend Qualmverbot (jaja, ich weiß um die Ausnahmen), weil es ja ungesund ist, und der Arbeitsschutz, die immensen Folgekosten im Gesundheitssektor, und der Dreck, und überhaupt.

So. Und irgendwann kommt dann wieder so ein Gesundheitsnazi und weist (völlig zu Recht, übrigens) auf die volkswirtschaftlichen Schäden wegen überhöhten Alkoholkonsums hin und wir werden ruckzuck! ein totales Saufverbot bekommen, nicht mal ein Pikkolöchen für die Tante, die es mit dem Kreislauf hat.

Wann gibt es endlich eine Verordnung gegen CO2-Emmissionen aufgrund unerlaubten Ausatmens?


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Montag, 31. Dezember 2007

Niggemeier strunzt und tropft Namen:

"Was BILDblog angeht, war 2007 ein erstaunliches Jahr. Anke Engelke, Christoph Maria Herbst, Christ Geletneky, Tobi Baumann und Ralf Günther haben uns einen Fernsehspot geschenkt."

Ah. Wenn ich jetzt noch wüßte, wer Christoph Maria Herbst, Christ Geletneky, Tobi Baumann und Ralf Günther eigentlich sind, wäre ich vielleicht sogar mäßig beeindruckt. So aber wirkt das nur wie peinliche TV-Flops à la Voxens "Promi Dinner" (ja, Deppenleerzeichen ist Pflicht), wo ebenfalls bekannte Herrschaften auftreten, die niemand kennt.

Nach längerer Zeit gleichen sich Herr und Hund im Phänotypus bekanntlich an. Gilt offensichtlich auch für Bild und sein ihr Blog.


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Silvester

Was fange ich Silvester an?
Geh ich in Frack und meinen kessen
blausanen Strümpfen zu dem Essen,
das Herr Generaldirektor gibt?
Wo man heut nur beim Tanzen schiebt?

Die Hausfrau dehnt sich wild im Sessel –
der Hausherr tut das sonst bei Dressel –,
das junge Volk verdrückt sich bald.
Der Sekt ist warm. Der Kaffee kalt –

Prost Neujahr!

Ach, ich armer Mann!

Was fange ich Silvester an?



Wälz ich mich im Familienschoße?
Erst gibt es Hecht mit süßer Sauce,
dann gibts Gelee. Dann gibt es Krach.
Der greise Manne selbst wird schwach.
Aufsteigen üble Knatschgerüche.

Der Hans knutscht Minna in der Küche.
Um zwölf steht Rührung auf der Uhr.
Die Bowle –! (›Leichter Mosel‹ nur –).

Prost Neujahr!

Ach, ich armer Mann!

Was fange ich Silvester an?



Mach ich ins Amüsiervergnügen?
Drück ich mich in den Stadtbahnzügen?
Schrei ich in einer schwulen Bar:
»Huch, Schneeballblüte! Prost Neujahr –!«
Geh ich zur Firma Sklarz Geschwister –

(Nein, nein – ich bin ja kein Minister!)
Bleigießen? Ists ein Fladen klein:
Dies wird wohl Deutschlands Zukunft sein ...

Helft mir armem Mann!

Was fang ich bloß Silvester an –?



(Einladungen dankend verbeten.)

Kurt Tucholsky


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Kann diesem schmierigen Journalistendarsteller, dem Cicero-Weimer, mal bitte jemand die Öffentlichkeitslizenz entziehen? Ist ja ohnehin nervig genug, daß dieser Mensch ständig ungefragt seine Nase ins TV halten darf. "Es gibt kein Land mit so viel sozialer Gleichheit wie Deutschland", "die Chancengleichheit war noch nie so groß wie heute", wer schreibt ihm das vor auf, die INSM?
Da räkelt er sich selbstgefällig-borniert in der Bedeutung seines Wochenblättchens, das mal gerade auf so viele Leser kommt wie das Kleinbüllesheimer Anzeigenblatt (das hat auch keine Redaktion, steht aber wenigstens dazu) und sondert salbungsvoll staatstragende Banalitäten und Binsen aus sittlich wogender Pastorenbrust ab.

Bah. Von mir aus soll er damit sein PR-Endlager den lieben langen Tag befüllen, aber bitte nicht auf Gebührenzahlers Kosten.


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Samstag, 29. Dezember 2007


Roland Koch also wieder einmal. Wie zur letzten Hessenwahl setzt er auf die rassistische Karte und beklagt zu viele kriminelle ausländische Jugendliche und deren laschen juristische Behandlung.

Ich weiß gar nicht, was der Mann will, er sollte sich über die großzügige Justiz freuen, die auch bei inländischer Kriminalität schon mal gerne ein Auge zudrückt. Sonst wäre es dem brutalstmöglichen Aufklärer wegen seiner Verstrickungen in den Unions-Spendensumpf höchstselbst an den schwarzen Kragen gegangen.

Daß solche ausländerfeindlichen Maulheldereien immer noch unwidersprochen als "populistisch" bezeichnet werden dürfen, wirft übrigens ein betrübliches Licht auf den populus, das Volk.


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Höflich

In der S–Bahn. Während ich noch in meiner Buchlektüre vertieft bin und nur ganz aus den Augenwinkeln das Anhalten, Ein- und Aussteigen der Fahrgäste und Anrucken der Bahn mitbekomme, steht plötzlich ein ungefähr siebzehnjähriges Mädchen wie aus dem Boden gewachsen vor mir, zielt mit strengem Blick auf mich und blafft: "Ich kann nicht gegen die Fahrtrichtung sitzen!"

"Tja, da sind Sie nicht allein", antworte ich und versenke mich wieder ins Buch, eine fassungslose Vorwärtsfahrerin ihrem weiteren Schicksal überlassend.


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Donnerstag, 27. Dezember 2007

Panik 2.0: Googles Feedreader macht alle GMail-Kontakte automatisch zu Buddys und hält sie über die eigenen abonnierten Nachrichten auf dem Laufenden.

Schön blöd, wer unbedingt einen GMail-Account (nur auf Einladung, remember?) haben wollte. Und noch schöner, daß die atemlose Trendgeilheit digitaler Hypehuren ausnahmsweise entsprechend bestraft wird.


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Mittwoch, 26. Dezember 2007
Wunder der Natur

Die Kartoffel ist zweifellos ein preisliches Gemüse, zahllos ihre Darreichungsformen und Arten der Zubereitung, vom Schnee bis zum tausendfältigen Gratin. Was ich aber bis heute abend nicht wußte, Kartoffeln können auch zerbrechen. Einfach so.




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