Das Land, in dem Menschen hingerichtet werden und dessen Präsident gleichzeitig den Thanksgiving-Truthahn öffentlichkeitsträchtig begnadigt und so vorm Ofen bewahrt.
Versteh' einer die Amerikaner.
999 Euro fürs befreite iPhone. Keine künstliche Empörung, bitte. Solange es genügend Deppen gibt, die für ein nur eingeschränkt funktionsfähiges Handy diese Summe anzulegen bereit sind, handelt die Telekom völlig rational. Und ich gönne dem Rosa Riesen hier neidlos jeden Cent. Genauso, wie ich Shell, Esso, BP und den anderen Wegelagerern jeden Cent gönne, den sie den spritsaufenden SUV-Fahrern aus dem prallen Portemonnaie ziehen.
Manchmal ist Marktwirtschaft doch gerecht.
Das waren noch Zeiten, als die Bundesregierung mit diesem Motiv warb, das ist ganze sechs Jahre her.
Heute sind wir weiter, bei der "verdachtsunabhängigen Speicherung" der Verbindungsdaten und vielen sonstig lustigen Sachen, vulgo dem staatlichen Überwachungswahn.
[Via]
Man stelle sich vor, daß man seit Jahren oder Jahrzehnten Auto fährt und jedes Fahrzeug natürlich auch glühbirnenbeleuchtete Scheinwerfer hat. Und dann steigt man auf das neueste Modell um, und weil es kein BMW, Mercedes oder anderer Nobehobel ist, gibt es jetzt keine elektrische Beleuchtung mehr, nichts, nada. Also kann man nun nur noch bei Tageslicht fahren. Oder sich Kerzen vor die Windschutzscheibe stellen.
Klingt blöd? Bei Windows Vista ist das aber so. Habe gerade eben festgestellt, daß mit der Vista Home-Version kein Fax-Versand möglich ist. Wahrscheinlich zu plebejisch. Funktioniert nur bei Business oder Ultimate.
In nicht druckbare Beschimpfungen ausgebrochen. Fühle mich besser. Das kostet Bill Gates wieder ein paar Tausend Karmapunkte.
Vor 30 Jahren bin ich am Georg-Büchner-Gymnasium in Köln-Weiden zur Schule gegangen, dem Ort des für morgen geplanten, gerade noch verhinderten Amoklaufs. Damals hieß die Schule noch nicht so, sondern firmierte gemeinsam mit der benachbarten Hauptschule (heute "Martin-Luther-King-Schule") unter dem blutleeren Namen "Bildungszentrum Weiden". So waren sie halt, die 70er. Häßliche Begriffe für häßliche Orte, Waschbeton, gelblackierte Blechverschalungen, über allem eine Geruchsmischung aus kaltem Beton, Kaugummi und Karbol. Daran hat sich bis heute nichts geändert.
Auch sonst ist vieles beim alten geblieben. Schüler und Lehrer fordern mehr Schulpsychologen und Sozialarbeiter. Das war vor 30 Jaren nicht anders, damals gab es für insgesamt 1.500 Schüler genau zwei Seelendoktorstellen, mit halbjährigem Terminvorlauf. Arme Säue und Sensibelchen wurden gemobbt, genau wie heute, der Krankenwagen fuhr regelmäßig, einmal die Woche, einmal auch mit mir als Insasse, die eisenharte "Federung" der Ambulanz ist mir viel deutlicher in Erinnerung geblieben als das Martinshorn.
Nun werden sich wieder alle in Betroffenheit üben, nach Ursachen forschen, Abhilfe fordern, mehr Geld, mehr Stellen, besorgte Ministeriale werden mit kummerzerfurchter Stirn / entschlossenem Blick "Soforthilfen" versprechen. Und dann, in ein paar Wochen, wenn sich auch der letzte der Pressemeute verlaufen hat und sich niemand mehr für einen unästhetischen Schulbau im Kölner Westen und seine Probleme interessiert, wird es sein wie immer: Die Ausstattung wird ärmlich sein, die Eltern werden wie im Rest der Republik weiterhin in den Ferien mit Schrubber, Farbeimer und Pinsel anrücken, um auf eigene Kosten die Gebäude wenigstens notdürftog zu renovieren. In einem der rechsten Länder der Welt, das seinen Überfluss hauptsächlich der Intelligenz und Bildung seiner Bürger verdankt, wird allen Sonntagsreden zum Trotz auch weiterhin nur das Mindeste für den Bildungssektor aufgewendet werden. Gemobbte Sensibelchen, deren Inzelligenz nutzlos in verheulten Nächten zerfließt, werden auch weiterhin symptomatisch für eine prekäre Bildungslandschaft stehen.
Bionade. Kaum ein anderes Wort, in dem die ökospießige Engstirnigkeit der hedonistischen "Elite" so deutlich zum Produktnamen geronnen ist.
Bei Rot über die Ampel und prompt in eine Polizeikontrolle geraten. Bei der "stellte sich heraus, dass der Mann wegen eines Einbruchs in einen Kiosk per Haftbefehl gesucht wurde. Darüber hinaus besitzt er keinen Führerschein, fuhr ein nicht zugelassenes und unversichertes Auto mit gestohlenen Kennzeichen und trug einige Gramm Drogen bei sich." (Kölner Stadt-Anzeiger v. 15.11.07)
Der gute Mann wollte offensichtlich auf Nummer sicher gehen.
Sic semper tyrannos.
Claus Schenk Graf von Stauffenberg * 15. November 1907 † 21. Juli 1944.
Das Theater um den Bahnstreik bezieht seine Energie eigentlich nur noch aus der vendetta zweier Brachialegomanen. Mehdorn und Schell stell ich mir immer so ähnlich wie die beiden Häuptlinge in "Asterix auf Korsika" vor.