Sonntag, 1. April 2007
Schäuble ist kein Aprilscherz

Da fällt mir wirklich die Kaffeetasse aus der Hand:

" Zudem philosophierte der CDU-Politiker über grundlegende Änderungen an der Sicherheitsarchitektur, durch die auch die Pfeiler des Rechtsstaates nicht ungeschoren davon kommen sollen. ... Gegenüber Selbstmordattentätern sei mit dem Strafrecht nicht viel auszurichten. Hier dürfe das Unschuldsprinzip “nicht mehr so einfach” gelten.

(...) Eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums hat inzwischen bestätigt, dass es sich bei entsprechenden Berichten des Spiegels und der Welt nicht um einen verfrühten Aprilscherz gehandelt habe."


Wirklich merkwürdig, wie dieser Mann völlig ungehindert an den Grundfesten des Rechtstaates sägen kann. Weil die Leute denken, daß sie ja "nichts zu verbergen" hätten oder den Mann schlicht für übergeschnappt halten?

So oder so, der Staat behandelt seine Bürger immer weniger als das Fundament seines Handelns, sondern als Gegner, der bekämpft werden muß. Gruselig.


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Samstag, 31. März 2007
Aus gegebenem Anlaß:



Dieses Blog ist knutfreie Zone.


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Donnerstag, 29. März 2007

Ertappe mich mit zunehmender Häufigkeit, beim Anblick eines aus dem frisch geparkten Auto aussteigenden Menschen ganz ernsthaft zu rätseln "was denn, dürfen jetzt schon Mittelstufenschüler Auto fahren?"

Werde ich alt?


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Mittwoch, 28. März 2007

Jüdische Kulturtage im Rheinland. Im Radio wird gerade dafür geworben. Und was fällt der Redaktion als atmosphärische Hintergrundmusik ein? Genau, das längst zu Tode gerittene Klischee des stereotypen Klezmer-Gedudels, was mittlerweile ungefähr so "typisch" ist wie "italienische" Mandoline oder das "französische" Akkordeon.

Akustische Phrasen sind mindestens so nervtötend wie ihre verbalen Brüder.


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Die digitale Bohème ist wie Essen bei Kerzenlicht. So lange romantisch, wie man es nicht muß.


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Dienstag, 27. März 2007
Reklame zwonull und Medienkompetenz

Mir persönlich ist das derzeitige Theater um Werbung in Blogs und/oder adical schon deshalb ziemlich wurscht, weil mein Kräutergarten hier für Reklamefritzen eh völlig uninteressant ist. Auch die "Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern"-Haltung derer, für die Werbung eben noch Teufelszeux war, überrascht mich nur mäßig. Aber wenn ich Johnny Haeusler bei Thomas Knüwer lese, frage ich mich schon, wie valide Konzept und Strategie einer "Werbeoffensive" sein können, die ganz offensichtlich noch nie etwas von Popupblockern und Adblock gehört haben. Und den Zielgruppenpöbel offensichtlich für doof halten.

"Weblog-Leser sind sehr viel im Internet unterwegs", erklärt Haeusler. "Die bekommen einen Riesenhals, wenn immer neue Fenster aufgehen. Oder wenn auf einer Bannerwerbung der Spruch leuchtet: 'Klicken sie jetzt hier'."

Direkt danach dann: "Eine weitere Idee: Werbebanner sollen kommentierbar sein."

Äh, ja. Muß ich mich jetzt wiederholen?


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Montag, 26. März 2007

Mild legt sich das Sonnenlicht auf die Landschaft, wärmt und kost die struppigen Stämme und kahlen Zweige, umspielt die aufgeplatzten Blüten der Magnolien und befielt dem Zephyr, sich seidenweich um Schultern und Haare schöner Menschen zu legen... ach, Frühling, eine Lust.

Leider kommt der Frühlingswind auf seinem Beglückungs-Ausflug auch an auf Hochtouren laufenden Pollenproduzenten vorbei.


Dagegen hilft weder Sonnenlicht noch Knoblauch

Naja. Drum legt sich mir der Frühlingswind auch höchsten auf die heuschnupfengeplagte Nase und macht sie dick. Endlich wieder Gelegenheit, im Aussehen die Ähnlichkeit mit gotischen Wasserspeiern zu üben.


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Sonntag, 25. März 2007
Das zivilisierte Europa


Nährmutter seit 2500 Jahren: die Kapitolinische Wölfin.

50 Jahre. Eine lange Zeit. Eine kurze Zeit, angesichts der Geschichte unseres Kontinents. Und so viele Veränderungen, gerade in jüngster Zeit, und fast alle zum Besseren. Wer es nicht glaubt, der kann ins Geschichtsbuch schauen oder seine Großeltern fragen, welch absurde Vorstellungen von "Klassenfeinden", "Herrenmenschen" oder "Erbfeinden" noch vor kurzem Europa zerrissen und gepeinigt haben. Und selbst die Visionäre, die 1957 auf dem römischen Kapitol die Römischen Verträge unterzeichnet haben, wären über das mittlerweile Erreichte wohl angenehm erstaunt, bei allen Streitigkeiten, die es naturgemäß immer gibt, wenn verschiedene Interessen unter einen Hut zu bringen sind. Aber wer bedenkt, daß heute nur noch zu Verstimmungen führt, was noch vor einem Menschenalter Grund für einen Krieg war, der ermißt die inzwischen zurückgelegte Strecke.
Zu einem "europäischen Superstaat", den anfänglich mancher erträumt haben mag, wird es sicherlich nicht reichen. Aber wenn die Union zur Selbstvergewisserung Europas beiträgt und so einen wichigen Identitätsanker in den kommenden Stürmen der Weltpolitik bildet, dann ist das eine durchaus tröstliche Perspektive.

Glückwunsch zum Goldenen Jubiläum!


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