Wie eigentlich die meisten hier in der Umgebung war auch Herr B., pensionierter Schulrektor, lange Zeit ein leidenschaftlicher Gartenfreund, der die Pracht von Strauch und Blume hingebungsvoll pflegte. Die unfreundlichen Wintermonate verbrachte er auf seinem Boot in wärmeren, südlicheren Gefilden, er verstand sich darauf, rund ums Jahr stets in angenehmer Umgebung zu leben.
Doch nun hat Herr B. Klimakatastrophe.
Schon seit einigen Wintern liegt sein Boot nicht mehr in einem Hafen, bereit, seinen Herrn und Besitzer neuen marinen Abenteuern entgegenzuschaukeln, sondern steht fern aller Küsten aufgebockt und vergessen in einer versteckten Ecke des heimischen Gartens und setzt langsam Moos an. Und auch der Garten ist selbst in den Sommermonaten längst nicht mehr prachtvolles Abbild von Fülle und Farbenfreude, denn Herr B. hat neue Verwendung für seinen Grund und Boden gefunden.
Herr B. hackt Holz.
Tatsächlich hackt er nicht, er ist ein umsichtiger und methodischer Mann. Er läßt sich große Baumstämme kommen, die er sodann mit einer Kettensäge in handlichere Blöcke zerlegt. Im nächsten Arbeitsgang wird eine professionelle Kreissäge aufgebaut und Herr B. verwandelt die runden Holzblöcke in praktische Scheite, bereit, in den heimischen Kamin zu wandern und dabei in der Umgebung den durchdringenden Geruch nach Waldbrand zu verbreiten. Da aber bekanntlich frisch geschlagenes Holz nicht gut brennt, sondern erst einige Zeit ablagern muß, hat Herr B. den Garten in eine Holzlagerstätte umgewidmet. Wo früher Rosen und Rhododendren blühten, stapeln sich jetzt zwei, drei Meter hoch die ordentlich aufgeschichteten Holzscheite, die zum Schutz gegen Regen mit häßlichen, schmutziggrünen Plastikplanen abgedeckt sind. Auch der einst gepflegte Rasen ist mittlerweile verschwunden, zwischen Haufen von Sägespäne und Holzsplittern glänzt blank getretener Lehm den Betrachter an, hier schafft es nicht einmal mehr Unkraut, zu blühen.
Dafür hat Herr B. jetzt mehr Zeit, mit dem neuen SUV die Gegend unsicher zu machen.
Goethes 175. Todestag.
Muß der Präsident der Goethegesellschaft heute schwarz tragen?
...natürlich auch noch die besten Glückwünsche für ein Inventarstück der alten Bundesrepublik. An den inhaltsleeren Aussagen des Rekord-Außenministers müssen sich die politischen Luftblasenproduzenten noch heute messen.
Nebenan behandelt man gerade den zwiefachen Moment der Wahrheit. Ich träume ja schon lange davon, eine Fotogalerie von Menschen in der entscheidenden Sekunde davor zu erstellen. Nein, nicht beim Austausch inniger Intimitäten, dergleichen ist auf Pr0n-Seiten bereits zur Genüge zu besichtigen. Überdies dürfte es schwer sein, zwecks Verfertigung der entsprechenden Motive stets persönlich zugegen zu sein, wenn nicht sogar die Beteiligten etwas dagegen einzuwenden haben. Ich halte das für durchaus wahrscheinlich.
Vielmehr geht es mir um die zumeist ziemlich schafsmäßige Mimik vorm Niesen. Aber eigentlich traue ich mich nicht, dauernd mit einer Kamera bewaffnet herumzulaufen und den Leuten das Ding unter die gepeinigte Nase zu halten.
Eine Bilderfolge muß es nicht unbedingt sein
[Aus der Sammlung schöner Vorhaben, die bereits im Planungsstadium zu erfreuen vermögen und daher für immer dort verharren.]
Seit heute Frühling.

Chalid Scheich Mohammed hat ja jetzt seine Mitverantwortung an so einigen Verbrechen gestanden. Er hat den Anschlag auf das World Trade Center am 11. September geplant, den von 1993 übrigens auch. Bali 2002, die Bombe auf das Ferienzentrum: das war er ebenfalls. Das gescheiterte Schuhbombenattentat auf ein US-Flugzeug 2001? Der Scheich hat's geplant. Auch Präsident Clinton wollte er umbringen. Und den Papst.
Außerdem gehen auf sein Konto: Sturm Kyrill, die globale Erwärmung, der Tsunami Weihnachten 2004 und sämtliche Kornkreise auf der Welt.
In alten Zeiten war in Zügen an den Ausstiegstüren links und rechts ein Schild befestigt, das den Fernreisenden in vier Sprachen darüber informierte, welch technisches Gekröse sich hinter der nur mit einem hoheitlichen Vierkant-Schlüssel zu öffnenden Türchen befand.
Lautete der deutsche Text zum Beispiel "Dampfnotbremse", ein in seiner wagnerianischen Wucht typisch deutscher Begriff, so wußten die Italiner selbst auf technischem Terrain mit dem Zauber ihrer Sprache zu betören, denn in ihrer Zunge nannte sich besagtes Teil im Stil eines mozartesken Opernrezitativs
"Frena d´emergenza a vapore"
Die Juristen von StudiVZ sind offensichtlich von ähnlicher Güte wie die Beschäftigten in den Abteilungen für Öffentlichkeitsarbeit und IT-Sicherheit.
Update: Auch vom Fernmeldegeheimnis scheint man in Berlin noch nie etwas gehört zu haben.
Was macht eigentlich Holtzbrinck?