Mittwoch, 23. Januar 2008
Mengele 2.0

Das auf dem DLD vorgestellte Startup 23andme, das die Sequenzierung und Analayse des eigenen Erbgutes für jedermann anbietet, mag ja die Hoffnung auf die Erkennung und Heilung von (Erb)Krankheiten sicher beflügeln. Aber natürlich resultiert daraus früher oder später auch eine Erwartungshaltung: nämlich nach der Pflicht zur Offenlegung der eigenen genetischen Informationen, die dann von den unterschiedlichsten Interessenten auf für sie ergiebige Informationen geflöht werden. Seien das Reklamefritzen, die mit $-Zeichen in den Augen neue Horizonte personalisierter Werbung erhoffen, seien es Versicherungen, Krankenkassen usw. Am Ende wird es keinen Mietvertrag und keine erfolgreiche Bewerbung um einen Arbeitsplatz mehr ohne vorgelegte genetische Unbedenklichkeitsbescheinigung (noch eine Marktlücke!) mehr geben. Ganz abgesehen von den feuchten Träumen arischer Dackelzüchter, die jetzt streng wissenschaftlich und zu bezahlbaren Preisen am Übermenschen werkeln können.

Zum Gruseln.


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