Freitag, 12. Oktober 2007
Schergen

Daß die FAZ mittlerweile zumindest ab und zu ein ziemlich schlampertes Blatt geworden ist, in dem Wissen oder auch nur die Bemühung um Recherche bei manchen Autoren nicht vorausgesetzt werden darf, wurde hier ja bereits angemerkt.

Dann lese ich aber heute in einem Stück über Gregor Gysi und seine nobelpreisprämierte Tante Doris Lessing unterem auch dies: "Und doch gab es in der Vergangenheit immer wieder Berührungspunkte. Etwa Anfang der achtziger Jahre, als die inzwischen berühmte Schriftstellerin bei den Gysis in Berlin anrief, um sie aus der DDR herauszuholen."

Das klingt so richtig nach nach billiger Kolportage. Finstere Schergen, nächtliche Fluchtversuche, lange Stasiverhöre. Szenerie und Stimmung dem "Dritten Mann" entnommen. Allerdings mit dem Nachteil mangelnden Bezuges zur Wahrheit. Gregor Gysis Vater Klaus war nämlich ein hochdekorierter Funktionär der DDR, wenn der irgendwohin wollte, dann mußte ihn niemand "herausholen", dann fuhr er einfach. Auch ins Ausland.


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