Donnerstag, 6. September 2007
Che gelida manina

Ich habe Luciano Pavarottis Stimme nie gemocht. Gewaltige Durchschlagskraft, ja, wirklich ordentlicher Bums, mit dem er noch die entferntesten Kristallüster im Saal zum Klirren bringen konnte, aber ganz gewiß kein lyrischer Tenor, für den er sich selbst immer gehalten hat.

Mein Favorit war, neben dem warmen Schmelz in der Stimme von Placido Domingo, immer und allezeit José Carreras, der es immer wieder auf erstaunliche Weise fertigbringt, Stimmgewalt und feinste, filigrane Ziselierung zu vereinen. Es gibt wenige Momente, an denen ich so ergriffen war wie der Abend in den 90ern, als Carreras, eben von seiner lebensbedrohlichen Leukämie genesen, seine "zweites Debüt" in Köln gab. In Köln deshalb, weil wohl nirgendwo sonst in der Welt das Publikum mit solcher Hingabe, Verehrung und Treue an an ihm gehangen hat wie in der Domstadt.

Pavarottis Tod läßt mich da vergleichsweise kalt.


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