Samstag, 7. Juli 2007
Von fahrlässiger Dummheit zur gezielten Tötung

Buh!

Man kann dem Innenminister Schäuble sicherlich manches vorwerfen, aber ganz sicher nicht mangelnde Bescheidenheit. Der Mann weiß meistens um seine Grenzen. Ähnlich, wie er vor einigen Tagen mit der Aussage zu erheitern wußte: "Meine Laienhafte Vorstellung, dass das Internet sowas ähnliches sei wie eine Telefonanlage, das stimmt eben lange nicht mehr" sind auch seine jüngsten Einlassungen sehr zur Zwerchfellmassage geeignet:

"Man könnte beispielsweise einen Straftatbestand der Verschwörung einführen, wie in Amerika"

Der Mann guckt zu viele Krimis und benutzt dabei sein Englischlexikon nicht. Dann wäre er nämlich darauf gekommen, daß dieser Tatbestand im deutschen Strafrecht schon seit langem existiert, und zwar unter § 129 StGB "Bildung einer kriminellen Vereinigung". Aber als Verfassungsminister kann man ja nicht alles wissen.

Daß er allerdings auch der gezielten Tötung Verdächtiger das Wort redet und weiter am Fundament unseres Rechtsstaates kratzt, paßt in das Schema gezielter und dosierter Provokationen.

"Heute [werden ]die genannten Rechte für Osama bin Laden ... abschafft, morgen für einen muslimischen Arzt im Kreiskrankenhaus, übermorgen für einen Pendler mit ausgebeulter Aktentasche und in nicht zu ferner Zukunft für jemanden, dessen Nase Hauptkommissar Schmitz nicht passt."


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Spritztour in Frankreich oder Fahrende Epotheken

Zur Tour de France erklärt die Berliner Zeitung, warum sie dieses Jahr auf eine Sportberichterstattung verzichtet:

"Zu dringend ist der Verdacht, dass es sich bei der Tour - allen Bekenntnissen und Bemühungen zum Trotz - nicht um professionellen Sport im klassischen Sinne handelt, sondern weitgehend um eine Leistungsschau der Pharmabranche." "Für das, was sich Radsport nennt, wäre ein täglicher Gerichtsreport die angemessene Form. (...) Im Prinzip ist es so: Wer in Gelb fährt, ist völlig unerheblich."

Genau. Radelnde Pharma-Vertreter gehören sowieso in den Wirtschaftsteil.

Memento mori.


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