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Freitag, 10. März 2006
Humanismus
maternus, 14:58h
Jochen schreibt "Dante" statt "Daten" und ich lese das Wort "angenommen" jedesmal als "agamemnon".
Interessant, wie sich ein altsprachliches Abitur noch Jahrzehnte später bemerkbar macht.
Interessant, wie sich ein altsprachliches Abitur noch Jahrzehnte später bemerkbar macht.
Steinchen für Steinchen
maternus, 12:14h
Der Herr gorillaschnitzel bietet nebenan die legoeske Umsetzung des bekannten M.C. Escher-Motivs und ich erinnere mich:
Als Kind träumte ich immer davon, irgendwann einmal ein 1:100-Modell vom Kölner Dom zu bauen (offensichtlich hatte ich von klein auf eine gewisse Affinität zum Sakralen), ich malte mir aus, zu diesem Zweck ein ganzes Zimmer bereitzustellen, das nur dem architektonischen Projekt dienen sollte. Ich überlegte, welche Farbe die Plastikkirche haben sollte und beschloß, rote Steinchen zu nehmen (jaja, schon gut, ich war klein und es waren die 70er). Allerdings konnte ich meine nähere und weitere Verwandtschaft nicht davon überzeugen, sich mäzenatenhaft an meinem Kulturvorhaben zu beteiligen, obwohl die zur Verwirklichung meines kühnen Unternehmens benötigte Menge an Legosteinen astronomisch war. So mußte ich also das Große Vorhaben ein ums andere Jahr verschieben und verstaute es schlußendlich unter der Grabplatte "wenn du mal erwachsen & stinkreich bist".
Zumindest ersteres ist mir zweifellos gelungen, letzteres liegt im Auge des Betrachters (hm, womöglich ersteres zuweilen auch), aber ein auskömmliches Dasein kann ich mit meinen Schreibereien durchaus bestreiten. Warum aber keine knallrote Replik der Hohen Domkirche im Haus oder wenigstens im Garten zu sehen ist, verdankt sich einem Besuch in Wien. Vor bald 20 Jahren weilte ich dortselbst, officialiter zwecks Vollendung meiner Diplomarbeit und damit in Zusammenhang stehender Bibliotheksbesuche. Ja, liebe Kinder, damals ging man noch zum Buch oder holte es sich via zeitraubender Fernleihe persönlich ins Haus. Zwischendurch veranstalteten treusorgende Freunde ein bisserl Kulturprogramm und schleiften mich durch das an Sehenswürdigkeiten nicht gerade arme Wien. Schließlich wurde ich, mich von Süden dem Stephansdom nähernd, eines Info/Lotto/Verkaufsstandes gewahr (vergessen, wozu er genau diente). Und was soll ich sagen: da stand ein zweiter Stephansdom, ein kleiner, akkurat & detailgetreu aus Legosteinen errichtet. Und nicht nur in 1 Farbe, neinein, ganz originalgetreu bis hin zur eigenwilligen Bemusterung der Dachschindeln. Ich begriff, daß ich nichts als ein epigonaler Eklektiker mehr hätte sein können. Ich begrub alle meine hochfliegenden Pläne noch zur Stunde.
Deshalb gibt's auch kein Photo. Vom Kölner Dom.
Als Kind träumte ich immer davon, irgendwann einmal ein 1:100-Modell vom Kölner Dom zu bauen (offensichtlich hatte ich von klein auf eine gewisse Affinität zum Sakralen), ich malte mir aus, zu diesem Zweck ein ganzes Zimmer bereitzustellen, das nur dem architektonischen Projekt dienen sollte. Ich überlegte, welche Farbe die Plastikkirche haben sollte und beschloß, rote Steinchen zu nehmen (jaja, schon gut, ich war klein und es waren die 70er). Allerdings konnte ich meine nähere und weitere Verwandtschaft nicht davon überzeugen, sich mäzenatenhaft an meinem Kulturvorhaben zu beteiligen, obwohl die zur Verwirklichung meines kühnen Unternehmens benötigte Menge an Legosteinen astronomisch war. So mußte ich also das Große Vorhaben ein ums andere Jahr verschieben und verstaute es schlußendlich unter der Grabplatte "wenn du mal erwachsen & stinkreich bist".
Zumindest ersteres ist mir zweifellos gelungen, letzteres liegt im Auge des Betrachters (hm, womöglich ersteres zuweilen auch), aber ein auskömmliches Dasein kann ich mit meinen Schreibereien durchaus bestreiten. Warum aber keine knallrote Replik der Hohen Domkirche im Haus oder wenigstens im Garten zu sehen ist, verdankt sich einem Besuch in Wien. Vor bald 20 Jahren weilte ich dortselbst, officialiter zwecks Vollendung meiner Diplomarbeit und damit in Zusammenhang stehender Bibliotheksbesuche. Ja, liebe Kinder, damals ging man noch zum Buch oder holte es sich via zeitraubender Fernleihe persönlich ins Haus. Zwischendurch veranstalteten treusorgende Freunde ein bisserl Kulturprogramm und schleiften mich durch das an Sehenswürdigkeiten nicht gerade arme Wien. Schließlich wurde ich, mich von Süden dem Stephansdom nähernd, eines Info/Lotto/Verkaufsstandes gewahr (vergessen, wozu er genau diente). Und was soll ich sagen: da stand ein zweiter Stephansdom, ein kleiner, akkurat & detailgetreu aus Legosteinen errichtet. Und nicht nur in 1 Farbe, neinein, ganz originalgetreu bis hin zur eigenwilligen Bemusterung der Dachschindeln. Ich begriff, daß ich nichts als ein epigonaler Eklektiker mehr hätte sein können. Ich begrub alle meine hochfliegenden Pläne noch zur Stunde.
Deshalb gibt's auch kein Photo. Vom Kölner Dom.
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