Freitag, 7. Juli 2006

Wenn nun die große Koalition an den großen Aufgaben scheitert, zu deren Bewältigung sie doch angetreten ist, welche Legitimation bleibt ihr dann eigentlich noch?

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der lesbare unterton lässt nur die interpretation als rhetorische frage zu, hm?

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Rhetorisch und dennoch ernstgemeint. Mich treibt das durchaus um. Ich war seit jeher Anhänger der strengen Wahlpflicht für jeden guten Demokraten, allerdings fällt mir die Beschimpfung von Wahlverweigerern zusehends schwerer, angesichts des alternativlosen Angsthasenauflaufs, der in Berlin seit Jahren gekocht wird.

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Nun, ihre Minimal-Legitimierung
besteht salopp gesagt darin, dass sie von einer ausreichenden Anzahl von Idioten Mitbürgern gewählt wurde, die ihrer Wahlpflicht nachkamen. Dass diese Wähler möglicherweise unrealistische Erwartungshaltungen hatten als sie ihr Kreuzchen machten, steht auf einem anderem anderen Blatt.

Auch wenn ich bei der vorigen Bundestagswahl (ausnahmsweise) mein Kreuzchen gemacht habe, bleibt es für mich dabei, dass Nichtwahl eine dezidierte Bekundung des politischen Willens darstellen kann und vielfach zu Unrecht diskreditiert wird.

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@mark:...zumal eine gesunde Demokratie durchaus einen "Bodensatz" (und das ist ausdrücklich nicht negativ gemeint) an Nichtwählern vertragen muss. Beispiel: Die Wahlbeteiligung an Schweizer Nationalratswahlen (so in etwa das, was hier der Bundestag ist) liegt bei unter 50%. Dennoch wird da wohl kaum jemand die Schweizer Demokratie als in irgendeiner Weise gefährdet ansehen.

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Leider lassen sie uns ja nicht aktiv unseren Missmut ausdrücken. Das bereits geforderte Kreuzchen bei ich kann das Elend nicht ertragen und verweigere meine Stimme würde möglicherweise noch einige Verweigerer mobilisieren.

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Es sind ja nicht "nur" die Wähler, die verkackeiert werden, es gibt zahllose Leute, die von ihrem Handwerk etwas verstehen, aber in verantwortlichen Positionen nicht zum Zuge oder erst gar nicht dorthin kommen. In Berlin amtieren z.B. seit sieben Jahren Finanzminister, deren Hauptqualifikation darin liegt, zuvor in ihren Bundesländern vom Wähler vom Hof gejagt worden zu sein, nachdem sie desaströse Zustände haben einreißen lassen.

In schöner Regelmäßigkeit findet der geneigte Zeitungsleser Meldungen über die absurdesten Verschwendungen, Studien (Dohnanyi-Kommission!) machen fundierte Vorschläge für ein durchachteres und effizientes Procedere - und es passiert nichts.

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Nur mal so ne Frage zwischendurch: Wisst ihr alle denn, wann ihr hättet anfangen müssen zu arbeiten, um das Rentenniveau eines Bundestagspolitikers nach 2 Legislaturperioden zu erreichen?

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Kinderarbeit ist hier verboten ;-).

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Auch pränatal?

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Sehr genial übrigens die Reaktion der Mädels im Wahllokal, wenn man sich die Wahlen "aussucht" (sprich: Nur am Plebiszit teilnimmt, den anderen Zettel aber wieder zürückgibt).

"Darf er das?" (fragender Blick zum Wahlleiter)
"Darf er" (etwas verstörter Blick)

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