Sonntag, 5. Juli 2009
Sonntag





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Daß ich nicht ganz von dieser Welt bin, merke ich zuweilen schon an ganz unwichtigen Kleinigkeiten. Zum Beispiel daran, daß ich Gastronomiekonzepte wie das einer innerstädtischen "Riesling Strandbar" für kompletten Schwachsinn halte. Und daß solche Konzepte funktionieren.



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Donnerstag, 2. Juli 2009
Das Oleander-Experiment

Bisher hatte ich mich ziemlich zurückgehalten, was die Vermehrung von Pflanzen durch Stecklinge angeht. Da ich kein Gewächshaus habe, war diese Art der Neubevölkerug des Beetes nie die erste Wahl.



Aber als ich im Mai in Rom war, konnte ich der Versuchung nicht widerstehen und nahm von einem riesigen weißen Oleander vier kleine Triebe mit, die ich bis zur Abreise erst einmal in einem Glas Wasser parkte. Zuhaus angekommen, bekam dann jeder der vier ein eigenes Glas. Damit sie besser bewurzeln, stellte ich sie in einen lichtundurchlässigen Blumentopf und stülpte dann noch eine durchsichtige Plastiktüte über. Die Kleinen verdunsten ja weiterhin und können wegen noch nicht vorhandener Wurzeln nur wenig Wasser ziehen.



Damit das mit den Wurzeln ein bißchen schneller geht (ich wollte die Stecklinge so schnell wie möglich eintopfen, um sie schon stark & damit besser über den Winter zu bringen), nahm ich ein Bewurzelungshormon, und alle vier trieben fleißig aus. Das ist umso erfreulicher, als normalerweise die Ausfallrate bei Wurzeltreibern im Wasser zienlich hoch ist. Aber alle vier Mini-Oleander sind noch im Rennen.



Heute, nach ziemlich genau fünf Wochen im Wasserbad, waren die Wurzeln dann endlich lang genug, um den nächsten Schritt zu wagen, das Eintopfen. Dazu habe ich eine Erde genommen, die zu ⅓ aus lehmiger Gartenerde, ⅓ Anzuchterde (die ist nur wenig gedüngt) und ⅓ Sand besteht. Eine Mischung, die Oleander von ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet, flache Uferzonen und Schwemmland an Flüssen und Seen, her sehr mögen. Das Einpflanzen ist eine recht diffizile Angelegenheit, weil die feinen Wurzeln bei der kleinsten Berührung abbrechen. Da ist also vorsichtiges Anhäufeln angesagt.



In ein paar Wochen werde ich sehen, ob die Pflänzchen angegangen sind. Und nächstes Jahr, wenn ich sie denn gut über den Winter bringe, nächstes Jahr blühen sie dann vielleicht schon, zusammen mit meinem großen, roten Oleander, den sie sehr ästhetisch komplettieren werden.



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Sonntag, 28. Juni 2009

Schon die Anfahrt ist nicht besonders angenehm. Samstag Abend mit der natürlich verspäteten S-Bahn von einem Vorort ins Zentrum Kölns ist nicht gerade das, was man als kultivierter Mensch gerne unternimmt. Der ganze Zug ist umfunktioniert zu einer Art Landjugendtransporter, voller feierwütiger Dorfbewohner und "Jungesellenabschiede" beiderlei Geschlechts, die hier schon mal ordentlich vorglühen und den aktuellen Füllstand an Lautstärke und Frequenz ihres Gekreischs erkennen lassen.
Am Bahnhof angekommen, ballen sich unübersehbare Mengen von Reisenden, Touristen, Pistengängern; am Haupteingang steht eine Gruppe betrunkener Punks, die sich einen Spaß daraus machen, besonders ältere Passanten zu berüpeln, zu stoßen oder ihnen ein Bein zu stellen und sich herzlich über Gestolper und Stürze zu freuen.

Ich aber lasse das alles hinter mir, streife den den Gestank und den Schmutz und den Lärm ab, per aspera ad astra, denn ich gehe ins Konzert, auf das ich dreiundzwanzig Jahre gewartet habe, nachdem ich es das letzte Mal verpaßt habe, verpassen mußte.
Denn als im September Neunzehnhundertsechsundachtzig nach vielen Streitereien und Verzögerungen endlich Kölns neuer Konzertsaal, die Philharmonie, eröffnet wurde, saß ich in Rom und schwitzte. Nicht so wegen der Temperaturen, sondern über einem Sprach- und Eignungstest, dessen erfolgreicher Vollzug die Bedingung für die Einschreibung an einer italienischen Universität war. Und an genau diesem Tage, am 14. September, wurde in dem großen Rundbau mit der bestechenden Akustik Mahlers achte Sinfonie Es-Dur aufgeführt, die Sinfonie der Tausend, wie sie schon zu Mahlers Lebzeiten genannt wurde (dies durchaus zum Mißvergnügen des Komponisten, der darin nur die Herabwürdigung seines Werkes zu einer Zirkusnummer sah). Und ich konnte nicht dabeisein, ich hatte eine Karte, die ich weitergegeben hatte an jemanden mit mehr Zeit als ich und der vor allem überhaupt in der Stadt war. Und ich dachte, irgendwann wirst du schon noch dazu kommen, wenn dieses monströse Ding auch nicht gerade jedes Jahr aufgeführt wird, dafür ist der Vorlauf viel zu umständlich, Chöre (jetzt in Köln fünf!) müssen koordiniert werden, ein gemeinsamer Termin will gefunden sein, geprobt muß auch werden, ein aufgestocktes Orchester gehört dazu, selbst Gustav Mahler brauchte drei geschlagene Jahre, bis er seine Weltsinfonie schließlich zur Uraufführung bringen konnte.



Und so gingen die Jahre dahin und ich dachte nur ab und an, wie schön es doch hätte sein können und wie schön es sein werde, wenn ich endlich… dann fiel mir eine kurze Notiz in der Zeitung auf und ich kaufte sofort und ohne zu überlegen Karten, denn dieses Stück bekommt man wirklich nicht allzuoft im Leben zu hören.

Und dann sitze ich gestern im proppvollen Haus, ausverkauft, Kunststück bei nur zwei Konzerten, alles Leute, die wissen, welcher Rarität sie hier beiwohnen, und ich sitze mitten unter ihnen, freudig erregt wie der sprichwörtliche kleine Junge im Bonbonladen und das Orchester und der Riesenchor beginnen und toben, stürmen, schreien, lachen, tanzen sich und uns allesamt durch magische und unglaubliche anderthalb Stunden und dann klatschen alle, Beifall, Applaus, Bravo, da capo, niemand will gehen, jeder will die Magie des Augenblicks noch ein wenig verlängern, alle stehen und applaudieren und manche haben eine kleine Träne im Auge, genauso wie ich, mit feuchten Augen stehe ich da und schlage die schmerzenden Hände ineinander, denn ich habee vor lauter Schönheit geweint.



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Freitag, 26. Juni 2009

Michael Jackson ist tot.

War da irgendetwas im Weg?





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Mittwoch, 24. Juni 2009

Clownfleisch.



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Montag, 22. Juni 2009

Oh. Gestern war FrühlingsSommeranfang. Dann kommen ja auch bald wieder die ersten Herbstfröste.

Ein Gutes hat es. Man muß sich immerhin nicht umgewöhnen.



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Freitag, 19. Juni 2009

Zensur beschlossen. Nix da mit Richtervorbehalt oder sonstigen alten Zöpfen aus unserer Verfassung. Mal ganz zu scheigen von der zu erwartenden Effizienz im Kampf gegen Kinderschänder. Gewaltenteilung? Ist doch sowas von 20. Jahrhundert. Und wir regen uns über Iran oder China auf und schaffen derzeit wieder ein wenig die Voraussetzungen für ähnliche Zustände auch hierzulande?

Müssen wohl mal wieder Gerhart Baum und das Bundesverfassungsgericht 'ran und den Internetausdruckern in Berlin das Grundgesetz erklären.


Wir übrigen aber sollten in der Zwischenzeit sehr viele, sehr hohe Laternen aufstellen. Vorsorglich.



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