Am Wochenende wird das Wetter schlecht. Am Montag scheint die Sonne. Alles wg. menschengemachter Dreck, weiß Spon:
"Kraftwerke, Industrie und Verkehr stoßen davon werktags deutlich mehr aus, und diese geballte Ladung macht sich dann immer am Wochenende bemerkbar."
Ich bin unschuldig. Ich besitze keine Fabrik, fahre kein Auto und sogar das Rauchen hab' ich mir schon vor über einem Jahr abgewöhnt.
Erstaunlich. Heute ruft mich die Pressestelle von StudiVZ an. Die Zahlen im Display entsprechen dabei nicht der im Impressum angegeben Telefonnummer. Neugierig geworden, befrage ich die Online-Auskunft:
Die ersten sechs Ziffern der Telefonnummer sind dieselben wie die eines Berliner Bestattungsunternehmers.
Gerade an einem Bild der kahlrasierten B. Spears und ihrer herzzereißenden Geschichte vom mißlungenen Entzug vorbeigekommen. Plötzliches Verständnis für unsere Neonazis: mißlungene Versuche, sich Billigbier abzugewöhnen, führen wohl zu ähnlichen Effekten.
Wir sind Oscar.
Vielleicht war es keine so gute Idee, den Relaunch von RTL.de ausgerechnet direkt nach Karneval abzuschließen. Beim Anblick des Seiten-Dunkelblau ist jedenfalls die erste Assoziation ganz sicher nicht die gesetzter Seriosität. Das zusammengestümperte und völlig unübersichtliche Layout ist tatsächlich noch dilettantischer geraten:
"RTL.de war und ist für jeden, der sich über das Programm oder gar etwas anderes informieren will, unbrauchbar. Die Seiten sind offenkundig optimiert für Leute, die auch auf virus.exe-Anhänge doppelklicken und auf Spam-Mails mit ihren Kontodaten antworten."
Beim "Internationalen Frühschoppen", der jetzt anders heißt, sitzen ein Russe und ein Amerikaner und versuchen, sich gegenseitig totzureden. Aggressionen inkl. alles wie vor 30 Jahren, nur daß sie nicht mehr wie die Schlote qualmen und statt Riesling aus Treveris-Römern nur noch Leitungswasser aus Ikeagläsern trinken.
Niedergang in der Wiederholung.
Angesichts der sich epidemisch vermehrenden Blech-Mastodonten à la Touareg, Cayenne et al stellt sich die Frage nach der umgekehrten Proportionalität von Fahrzeug und Fahrergemächt mit erneuter Dringlichkeit.
Haha, die Nullchecker von den Öffentlich-Rechtlichen mal wieder. Gestern abend erfreute uns Panorama mit einem Beitrag über Killerspiele, in dem sich Einseitigkeit und völlige Ahnungslosigkeit übers Thema einen erbitterten Kampf um die Vorherrschaft lieferten. Tenor: Killerspiele sind ganz furchtbar gefährlich und verwandeln unsere lieben Kleinen in blutrünstige Massenmörder. Also muß dieses virtuelle Teufelszeux sofort auf den Index und gehört sowas von völlig verboten! Und wenn dann alles verboten ist, dann wird auch kein Jugendlicher niemals nicht auf die Idee kommen und die erschröcklichen Spiele etwa von einer ausländischen Seite 'runterladen oder - Gott bewahre - sich aus einem P2P-Netz holen. Ja, beim NDR haben sie wirklich Ahnung vom Internet...
Um diesen hanebüchenen Unsinn unters Volk zu bringen, schrecken die Redakteure auch vor zusammengestümperten Lügen- und Schauermärchen nicht zurück, wie netzpolitik.org anschaulich belegt. Keine Ahnung, wie sowas möglich ist. Volontieren gerade BLÖD-Redakteure beim NDR? Vom Stil her würde es hinkommen.
Wieder einer dieser Tage, an denen man sich nach dem Grund fragt, überhaupt noch das GEZ-Zwangsgeld abzuführen. Wenn ÖR-Redaktionen die Menschen nur noch als idiotisches Quotenvieh ansehen, das selbst den dämlichsten Agitprop gefälligst fraglos zu ertragen hat, gibt es keinen mehr. Gatekeeper 2007...
Immerhin, zumindest das Online-Volk scheint sich als erfreulich unempfindlich gegenüber der populistischen Verdummungspropaganda zu erweisen. Bei der Umfrage "Sollten die so genannten Killerspiele generell verboten werden?" fällt das Ergebnis ziemlich eindeutig aus:
Ja: 0,53 %
Nein: 99,47 %
Ich wäre völlig ungeeignet, um irgendwas Hippes für Presse, Funk & Fernsehen zu entwickeln. Vor allem für Letzteres. Ich merke das immer, wenn ich mich mit Fernsehfritzen, vor allem von den Privaten, unterhalte, die in irgendeiner Weise am content rumdoktern, also Formate basteln, Redaktion machen usw. "Sowas kann unmöglich funktionieren, so doof sind die Leute nicht", denke ich dann oft und entlarve mich so als ein Fall von hoffungsloser Naivität und Realitätsverweigerung. Natürlich konsumieren die Leute auch den letzten Unsinn lebendenthirnter Schauspieler-Imitate. Auch das AAL-Prinzip wurde mit den Unterschicht-BrüllTalkshows schon angewendet, Jahre bevor der Begriff erfunden wurde. DSDS fuktioniert genauso, nur daß der geneigte Betrachter neben Privat-Tv-spezifischen Pöbeleien jetzt auch noch persönlich den Daumen heben oder senken darf. Hach, wie partizipativ! Und es funktioniert (naja, auch wenn die Quoten wohl gerade ein bißchen schwächeln). Aber sonst: Gründe zum Fremdschämen galore. Aber nicht einmal dazu reicht es bei mir noch, wenn ich sowas wie das hier lese:
"Auf dem [RTL-Clipfish-]Portal gab es beispielsweise ein Online-Casting für "Deutschland sucht den Superstar", aktuell einen Wettbewerb, bei dem Teilnehmer Szenen aus "Gute Zeiten Schlechte Zeiten" nachspielen müssen."
Jawoll, die machen das freiwillig.
Nein, ich muß das nicht verstehen. Ich bin Altphilologe.
[Via]
Drei Stunden hat Ede, der Stammler, seine Untertanen gestern beim pöbelndenpolitischen Aschermittwoch in Passau erfreut.
Respekt. Das hat schon kubanisches Format.
Eltern, holt eure Kinder von der Straße:
"Der Betreiber des Social Networks StudiVZ, das sich an Studenten richtet, startet mit SchuelerVZ nun auch eine Version für Schüler. Die Plattform richtet sich an Nutzer ab zwölf Jahren."
Ich habe mich immer gefragt, warum manche Menschen sich für besonders abstruse Randsportarten begeistern können, durch deren Ausübung sie in der Regel zu Weltruhm zu gelangen nicht ernstlich erwarten können. Warum wird eine Frau Kugelstoßerin? Wieso entscheidet sich mancher für den Beruf des Bestatters oder gar des Inkasso-Anwaltes? Liegen hier etwa in der Kindheit vorgängig Unordnung und frühes Leid vor, die erst die Grundlage für einen späteren Welthaß liefern?
Gravitätisch bewege ich mich durch die Zimmer, erhaben wie ein viktorianischer Butler. Wenn ich etwas aufheben muß (bloß nichts Schweres!), bücke ich mich nicht, sondern gehe elegant in die Hocke.
Hexenschuß.