Sonntag, 7. Mai 2006
Nur als Farce?
"Erfolgreicher politischer Protest wird, wie wir aus der Geschichte wissen, in aller Regel von anderen sozialen Gruppen initiiert und angeführt. Fast durchweg handelt es sich um enttäuschte, wenn man so will: von ihrer primären Klasse abgefallene Eliten. (...) Solche ausgebremsten Gegeneliten sind stets die Fahnenträger, Ideenlieferanten und Organisatoren großer sozialer Unmutsbewegungen. Und immer sind es enttäuschte Erwartungen, eine verbarrikadierte Zukunft, frustrierte Hoffnungen, was Gegeneliten in das Bündnis mit den Schwachen treibt."

Nein, hier wird nicht der Vorabend der nationalsozialistischen Machtergreifung beschrieben, vielmehr analysiert Franz Walter die sozialen Spannungen der Gegenwart. Nicht immer beruhigt der Satz von der Geschichte, die sich bestenfalls als Farce wiederhole, zumal dann nicht, wenn man sich das Potential an Frustration vor Augen führt, das sich derzeit auflädt. Wenn sich die Dinge so wie bisher weiterentwickeln (und nichts läßt derzeit auf etwas anderes schließen), dann wird früher oder später die Stunder der Rattenfänger redivivi gekommen sein.

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Popetown
Ich weigere mich, am Wettbewerb "können Christen noch beleidigter als Muslime sein?" teilzunehmen. Meine Sandkastenzeit ("mein Förmchen!") ist definitiv & und seit einigen Jahrzehnten vorbei.

Was mich in der Tat und viel mehr interessiert: was für ein armseliges Gottesbild haben die Leute eigentlich, die sich ernstlich einbilden, der Schöpfer aller Planeten, Sterne, Sonnensysteme und Galaxien würde sich um die mehr oder weniger zutreffende Abbildung religiöser Inhalte scheren?

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