Donnerstag, 6. April 2006
Si hortum habebis cum bibliotheca, nihil deeris
maternus, 18:11h
Bekanntlich gibt es ja die erstaunlichsten Süchte, kein Ding, das nicht zum Objekt der gepflegten und kultivierten Begierde werden kann. Da schlägt unser jahrtausendealtes Dasein als Jäger und Sammler durch, auch wenn's heutzutage zumeist nur noch ums Shopping geht, köstlich der Gang durch die Reihen des Angebotes, betörend all die Farben, die Formen, wohlmöglich sogar noch bereichert um Klänge und duftende Gerüche.
Geradezu Klischee sind die roten Schuhe für die Damenwelt, wie eben Kfz-Accessoires für den Kapitän des Berufsverkehrs. Ein anderer mag sich für edles Meublement begeistern, ein dritter nur für rare, alte Erzeugnisse von Gutenbergs Kunst.
Geschenkt.
Über derlei irdisch-kurzfristiges habe ich mich längst erhoben, Tand, Tand, alles Werk von Menschenhand. Vergänglich sind wir allzumal, vergänglich unsrer Hände Tun und Frucht. Was liegt näher, als sich in Erkenntnis dieser Gegebenheit nicht gleich aufs Wachsende und Vergehende zu verlegen, kurz, den Garten und was ihn erfüllt an Gehölz und Blüte.
Und alle brauchen mind. 30-50cm Pflanzabstand zueinander...
So ein Besuch beim Gartenfachhändler ist ein alljährliches Fest, ein Schloßpark müßte mein eigen sein, wollte ich alles unterbringen, das mich lockt, es zu erwerben und zu pflanzen. Dieses Jahr also wurden Stauden und Blumen zur Auffüllung von Lücken herangeschafft, die sich hier und dort mit den Jahren so ergeben haben. Vergreisung plagte die Astern, woanders hinterließen die im Winter umgepflanzten Pfingstrosen (ein Wagnis! Hoffentlich blühen sie dieses Jahr!) eine größere Fläche, die ich nun mit meinen alten Freundin, der Stockrose, auf das Prächtigste zu bevölkern gedenke. Die Lust des Grabens, Wühlens und des Pflanzens, sorgfältige Vorbereitung des Bodens, die ganze Zeit die Vorfreude auf die Farbenfülle im Sommer und Herbst. Auf lange Tage und Abende im Freien, den Laptop auf dem Tischchen unterm Sonnenschirm, an ganz heißen Tagen die Füße in der kleinen Wanne voll kalten Wassers. Dem Abendlicht beim allmählichen Schwinden zuschauen, das sich durch alle Farben der warmen Farbpalette registert, dem Gesang der Vögel, schließlich der Mond, der in den Zweigen schwimmt, ein Gläschen Wein, ein Stück alten Käses... und dazu brauche ich keine Glotze, kein Radio, überhaupt keine Berieselung durch irgendetwas. Klingt wie von einem 80jährigen gesagt, ich weiß. In der Tat bin ich froh, daß ich um derlei bereits 40 Jahre früher weiß.
Im Mai dann, wenn die strengen Fröste nur noch Trolle in Norwegen necken, werden die übriggebliebenen Löcher mit Einjahresblumen aufgefüllt, die jetzt noch im wärmenden Gewächshaus wohlig dem Sommer entgegenschlummern.
In der Tat, mit Bibliothek und Garten ist man schon ein recht wohlversorgter Mensch.
Geradezu Klischee sind die roten Schuhe für die Damenwelt, wie eben Kfz-Accessoires für den Kapitän des Berufsverkehrs. Ein anderer mag sich für edles Meublement begeistern, ein dritter nur für rare, alte Erzeugnisse von Gutenbergs Kunst.
Geschenkt.
Über derlei irdisch-kurzfristiges habe ich mich längst erhoben, Tand, Tand, alles Werk von Menschenhand. Vergänglich sind wir allzumal, vergänglich unsrer Hände Tun und Frucht. Was liegt näher, als sich in Erkenntnis dieser Gegebenheit nicht gleich aufs Wachsende und Vergehende zu verlegen, kurz, den Garten und was ihn erfüllt an Gehölz und Blüte.
Und alle brauchen mind. 30-50cm Pflanzabstand zueinander...
So ein Besuch beim Gartenfachhändler ist ein alljährliches Fest, ein Schloßpark müßte mein eigen sein, wollte ich alles unterbringen, das mich lockt, es zu erwerben und zu pflanzen. Dieses Jahr also wurden Stauden und Blumen zur Auffüllung von Lücken herangeschafft, die sich hier und dort mit den Jahren so ergeben haben. Vergreisung plagte die Astern, woanders hinterließen die im Winter umgepflanzten Pfingstrosen (ein Wagnis! Hoffentlich blühen sie dieses Jahr!) eine größere Fläche, die ich nun mit meinen alten Freundin, der Stockrose, auf das Prächtigste zu bevölkern gedenke. Die Lust des Grabens, Wühlens und des Pflanzens, sorgfältige Vorbereitung des Bodens, die ganze Zeit die Vorfreude auf die Farbenfülle im Sommer und Herbst. Auf lange Tage und Abende im Freien, den Laptop auf dem Tischchen unterm Sonnenschirm, an ganz heißen Tagen die Füße in der kleinen Wanne voll kalten Wassers. Dem Abendlicht beim allmählichen Schwinden zuschauen, das sich durch alle Farben der warmen Farbpalette registert, dem Gesang der Vögel, schließlich der Mond, der in den Zweigen schwimmt, ein Gläschen Wein, ein Stück alten Käses... und dazu brauche ich keine Glotze, kein Radio, überhaupt keine Berieselung durch irgendetwas. Klingt wie von einem 80jährigen gesagt, ich weiß. In der Tat bin ich froh, daß ich um derlei bereits 40 Jahre früher weiß.
Im Mai dann, wenn die strengen Fröste nur noch Trolle in Norwegen necken, werden die übriggebliebenen Löcher mit Einjahresblumen aufgefüllt, die jetzt noch im wärmenden Gewächshaus wohlig dem Sommer entgegenschlummern.
In der Tat, mit Bibliothek und Garten ist man schon ein recht wohlversorgter Mensch.
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gorillaschnitzel,
Donnerstag, 6. April 2006, 18:19
...und ich mach mir Sorgen um Schneewittchen. Schneewittchen ist eine Buschrose im Vorgarten.
Außerdem sieht Julia schlecht aus. Romeo gehts gut, aber Julia ist ziemlich mickrig. Mini-Kiwis.
Andrerseits hab ich gestern bereits Kresse geerntet und freu mich auf Schnittlauch, Bärlauch und Petersilie.
Gottseidank hab ich jemanden mit viel Spaß an der Gartenarbeit und grünem Daumen
Außerdem sieht Julia schlecht aus. Romeo gehts gut, aber Julia ist ziemlich mickrig. Mini-Kiwis.
Andrerseits hab ich gestern bereits Kresse geerntet und freu mich auf Schnittlauch, Bärlauch und Petersilie.
Gottseidank hab ich jemanden mit viel Spaß an der Gartenarbeit und grünem Daumen
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maternus,
Donnerstag, 6. April 2006, 18:24
Stimmt, die Kräuterecke wird dieses Jahr doppelt so groß ausfallen wie noch letztes Jahr.
Aber es gibt einen Alptraum, eine gräßliche Drohung für Gärtners Frieden: SCHNECKEN!
Doch davon erst demnächst mehr.
Aber es gibt einen Alptraum, eine gräßliche Drohung für Gärtners Frieden: SCHNECKEN!
Doch davon erst demnächst mehr.
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