Dienstag, 17. November 2009
Gugel-Hupf

Manchmal reichen ja schon wenige Zeilen aus, um den politisch überkorrekten Zeitgeist vorzuführen. Was genderbewegte Gleichstellungs- und Fahrradbeauftragte der deutschen Sprache antun, wird auch an der Manie der weiblichen Doppelnamen deutlich. Eine Meldung von heute aus der Kulturwelt:

"Neue Direktorin des Museums für Angewandte Kunst in Köln wird Petra Hesse-Mohr. Die Kunsthistorikern (leitet derzeit) das Zeughaus der Reiss-Engelhorn-Museen. Petra Hesse-Mohr wird Nachfolgerin von Birgitt Borkopp-Restle."

Sage keiner, die Wirklichkeit sei nicht satirischer als alles Ausgedachte.



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"Leutheusser-Schnarrenberger" toppt nix. Obwohl: "Greiner-Petter-Memm" (gibts tatsächlich auch) kommt dicht ran.

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So schlimm oder auch komisch
das alles klingen mag und sicherlich auch ist, eines wird dabei jedoch häufig nicht bedacht: In der Regel haben Kunsthistorikerinnen oder dergleichen sich vor der Ehe quasi einen Namen gemacht, sei es durch Veröffentlichungen oder Museumstätigkeiten etc. Dann wurde geheiratet, und manch ein Mann beharrte dabei auf seinem Namen. Wollte die Gattin den ihren nicht verlieren, mußte sie doppeln. Nicht zu vergessen ist dabei auch: so lange ist das deutsche Gesetz ja noch nicht durch, nach dem man den Namen frei wählen darf. Für Autorinnen oder Wissenschaftlerinnen etc. gab es früher zwar Sonderregelungen, aber der Behördenweg war mühsam.

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Sich über Doppelnamendamen zu beömmeln,
das ist irgendwie so Spätachtziger-Frühneunziger. Was freilich nicht heißt, dass mir besonders putzige Beispiele nicht auch immer noch ein Schmunzeln entlocken können.

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