Montag, 6. Juli 2009
Sommerfahrplan bei der Post

Danke, liebe Post. Danke für eure Sparmaßnahmen, ab dem heutigen Montag jeweils zwei Zustellbezirke von einem Postboten bedienen zu lassen. Tolle Idee, wirklich. Das nenne ich doch mal mitarbeiter- und kundenorientierte Unternehmenspolitik. Und nein, ich will jetzt nicht darüber nachdenken, daß vor Hundert Jahren in Deutschland die Post dreimal am Tage (morgens, mittags, nachmittags) ausgetragen werden konnte.



Die Postboten sollen trotz doppelter Bezirksgröße an den Montagen trotzdem keine Probleme bekommen, weil sie an diesen Tagen, wie es in einem internen Rundschreiben der Post heißt, "weder Infopost noch Wurfsendungen zur Zustellung erhalten, somit haben wir zum Zustellen an diesen Montagen nur wenig e+1 und die PRessepost (Tageszeitung, Focus und Spiegel). An der ohnehin an Montagen schwachen Paketpost ändert sich nichts.
Aufgrund dieser sehr geringen Verkehrsmengen an den Montagen im Juli und August macht es in der Zustellung absolut Sinn, grundsätzlich zwei Zustellbezirke von einer Kraft bedienen zu lassen. Wie Sie alle wissen, können wir bei fallenden Umsätzen nur durch Kostensenkung erfolgreich bleiben."

Ja, so spricht ein innovatives Unternehmen! Qualität? Service? Alles Quatsch, Begriffe aus der Steinzeit! Das Postmanagement scheint sich nach wie vor aus eine Bande von Renditegeilheit umnachteter BWL-Bubis zu rekrutieren, die sich schon an einem Briefbeschwerer einen Bruch heben würden. Früher hätte ich mich noch beschwert bzw. bei der nächstgelegenen Postfiliale angerufen und nachgefragt, wo er denn bleibt, der Postbote. Heute würde ich mit diesem Ansinnen höchstens in einem Callcenter in Cottbus stranden.

Ich bin ja froh, wenn ich überhaupt noch meine Post bekomme. Heute hat in unserer Straße niemand auch nur eine Postkarte in seinem Briefkasten gefunden.



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