Mittwoch, 28. Mai 2008
Wir lesen Zeitung. Heute: der Spiegel

Kollege Smoltczyk lebt und schreibt in Rom für den "Spiegel", ist wohl aber u.a. des Italienischen nur in unzureichendem Ausmaß mächtig. Nicht nur, daß er sich im Artikel über die napolitanische Müllproblematik und die Hatz auf Sinti und Roma fragwürdiger rhetorischer Figuren bedient wie der von den besten Öfen, die in Deutschland stehen, er zitiert überdies eine italienische Anwohnerin: "'Und dann die Sache mit dem Baby. Non si tocca ai bambini', sagt sie, Kinder werden nicht angefasst. Das sei das oberste Gesetz in Neapel und Umgebung. Kinder sind tabu."

Dumm nur, daß "non si tocca ai bambini" wörtlich übersetzt "die Kinder sind nicht an der Reihe" heißt und vermuten läßt, daß die gute Frau diesen Satz nie gesagt hat. Was Smoltczyk meint, würde schlicht "non si tocca (i) bambini" heißen.

Ist aber auch wirklich eine schwierige Sache, das mit den Präpositionen. Und Neapel ist ja soweit weg.


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