Montag, 14. April 2008
Berliner Maulfürze

Was haben wir gegenwärtig eigentlich, Rote Gedächtniswochen der Wirklichkeitsverweigerung? Erst der Saar-Napoleon Lafontaine, der ganze Passagen aus dem Kommunistischen Manifest ins Parteiprogramm der "Linken" aufnehmen will und dann Regie-Legende Peymann, der mal wieder seine Liebe zu Terroristen öffentlichkeitsträchtig zelebriert. Letztes Jahr wollte er noch Christian Klar zu einem Bühnenvolontariat verhelfen und jetzt schwadroniert er vom Apo-"Traumpaar" Dutschke/Meinhof (das es so nie gab) und entblödet sich nicht, mit Blick auf eine gemeine Bankräuberin und Mörderin zu schwärmen, sie habe "von Charisma gekennzeichnet" doch "alles riskiert", um dann ernsthaft in die tränendrückende Fragen zu münden, warum die "Träume und Hoffnungen der 60er Jahre zu der heutigen Resigantion und Lähmung geführt haben". Tja, wirklich rätselhaft, daß eine "Idee", die in beispielloser Borniert auch ein paar Dutzend Tote produziert, gemeinhin als erledigt betrachtet werden darf.

Im Unterschied zum Lafontaine, der von der dampfenden Lust an der Provokation getrieben wird, kann die Peymann-Suada wirklich nur mit der lokalen Hirnpunktion eines ansonsten braven Theatermannes erklärt werden. Er sollte bei seinem Leisten bleiben und öffentlichkeitsträchtige Verbalonanien auf Terroristen unterlassen. Er schadet damit nicht nur sich selbst.


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