Sonntag, 11. November 2012
Zur Martinsgans

Während die Martinsgans im Backofen ihrer Vollendung entgegengart, habe ich kurz Zeit, der geneigten Leserschaft das ultimative Gänsegedicht zur Kenntnis zu bringen. Vor allem für die (Halb-)Lateiner allhier ein Poem auf den preislichen Vogel, der Martini uns den Gaumen schmeichelt:


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De ansere non stulto

sive Rache ist fett
Konrado Laurentio dedicatum


anser dicitur die gans.
cauda wackulit – cum schwans –
pennis spreitibus in teich
volat atque frißt quae weich.
item multo hafri mehle
quod gestopft per eius kehle
gans paulatim nunc fit rund
sicut nostrae hosae bund.
dum post decem menses nur
fettque rundque schlachtitur,
ut in mensam nostram latus
braun et duftens durchgebratus –
gans sofortim ultus sit
mortem, quem unschuldig litt.
nunc cum vino nämlich rubro
cum kartuflis aut salubro
pane dunklo baeckerorum
ac geballta vi kloessorum
sive rot- seu rosenkohl
- cuncta enim schmeckunt wohl -
messero gabloque fressus
und a nobis aufgegessus
nos fressores ipsos mastit,
tanto pondere belastit,
bis uns non iam est recht wohl,
quoniam tandem dick und dumm
currimus ad medicum.
Ergo racham hat geübt
anser nimium geliebt:
non est sicut denkunt stultus
anser, an uns endlich ultus
ille quondam schnattatans.
Trotzdem: vivat noster gans!




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Mittwoch, 31. Oktober 2012

Ein Gutes hat das neuerdings vom Handel liebevoll kultivierte Kommerz- und Besäufnis-Spektakel um einen Reimport namens Halloween zumindest: man bleibt bis Anfang November vor Reklameattacken in Sachen Weihnachten verschont.




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Samstag, 22. September 2012
Sicilia, finalmente

Ahh, Sizilien, endlich. Endlich wirklich wichtige Dinge. Das schöne Wetter, das gute Essen, der formidable Wein, die freundlichen Menschen, die überwältigenden Bauten...

Catania, Cattedrale di Sant'Agata




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Donnerstag, 20. September 2012

Herbert Rosendorfer hat mich mit seinen skurrilen Charakteren und Geschichten seit langer Zeit und bis heute immer zugleich gut unterhalten und tief beeindruckt. Ein deutscher Erzähler ohne den sonst üblichen teuronischen Bierernst.

Heute ist er mit 78 Jahren gestorben.




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Mittwoch, 19. September 2012
With money, guns & lawyers

Das muss man erst einmal schaffen: In einem Atemzuge die "Contentmafia" beschimpfen und 100.000 Euro Vorschuss für ein, hm, Buch einkassieren; für die Verbreitung von nichtkommerziellen, kostenlosen Kopien eintreten und dann die Verlagsjuristen von der Kette lassen, um ebenjene Kopien des eigenen, hm, Buchs aus dem Netz zu tilgen.

Normalen Menschen würde soviel Geschmeidigkeit ein Schleudertrauma bescheren. Im Fall von Julia Schramm handelt es sich nur um die konsequente Fortführung der inzwischen Promipiraten-typischen Grundhaltung, die von selbstverliebter Dümmlichkeit und Präpotenz geprägt ist.

Man bekommt langsam den Eindruck, die Schramm, der Ponader, der Lauer und wie sie alle heissen, sind am Ende U-Boote zur Diskreditierung der ursprünglich nicht uninteressanten Ideen der Piraten. Es funktioniert.




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Mittwoch, 12. September 2012
Ganz wichtig!

Auf Spiegel Online heute morgen ein kleiner Infokasten "was heute wichtig ist". Darin zu sehen: ein paar Verfassungsrichter in roten Roben und ein iPhone 5.

Überzeugende Prioritäten, das.




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Samstag, 8. September 2012
Streisand-Effekt? Von wegen!

Ex-Präsidentengattin Bettina Wulff verklagt Google, weil die Suchmaschine anmaßlicherweise per Autocomplete Begriffe wie "Prostituierte" oder "Escort" auswirft. Unterm Strich inszeniert die gute Dame nur einen durchsichtigen PR-Knalleffekt, denn die Suchmaschinen von Bing oder Yahoo, die nichts anderes tun, bleiben unbehelligt.





Aber bald kommt ja ein Buch über B. Wulfs Leben heraus (wieso schreiben 38jährige Bücher über ihr "Leben"?) und das muß schließlich ordentlich promotet werden.




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