Dienstag, 17. November 2009
Gugel-Hupf

Manchmal reichen ja schon wenige Zeilen aus, um den politisch überkorrekten Zeitgeist vorzuführen. Was genderbewegte Gleichstellungs- und Fahrradbeauftragte der deutschen Sprache antun, wird auch an der Manie der weiblichen Doppelnamen deutlich. Eine Meldung von heute aus der Kulturwelt:

"Neue Direktorin des Museums für Angewandte Kunst in Köln wird Petra Hesse-Mohr. Die Kunsthistorikern (leitet derzeit) das Zeughaus der Reiss-Engelhorn-Museen. Petra Hesse-Mohr wird Nachfolgerin von Birgitt Borkopp-Restle."

Sage keiner, die Wirklichkeit sei nicht satirischer als alles Ausgedachte.



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Sonntag, 15. November 2009
Sonntag



Jetzt haben er und wir es endlich hinter uns, Robert Enke ruht in seinem Grab und hat hoffentlich den Frieden, der ihm im Leben nicht vergönnt war. Und wir übrigen können uns endlich wieder dem normalem Alltag zuwenden. Eine Woche Ausnahmezustand, landesweite Betroffenheitshysterie. Sind wir eine Nation von tränenseligen Heulsusen geworden? Es war schon bald nicht mehr zu ertragen, dieses von der Journaille auch noch nach Kräften befeuerte Festival des Flennens. Als ob Millionen leerer Plastikseelen, die nach Bespaßung und Inhalt lechzen, sich jetzt zur Abwechslung mal Trauer ins Haus holen, die ja in Wahrheit gar nicht die ihre ist.

Und das eigentlich so wichtige Thema Depression und der angemessene, menschliche Umgang mit den davon Geplagten wird in einer Woche wieder in der Versenkung verschwunden sein. Und dann werden wieder Scham, Sprachlosigkeit und Dumpfheit das Rezept der Wahl sein. Denn die Plastikseelen jagen schon längst dem nächsten, natürlich furchtbar wichtigen Event nach.



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Donnerstag, 12. November 2009

Eine kleine Blütenlese aus dem, was Spon für politische Berichterstattung hält:

"Bei seiner ersten großen Reise im Amt macht der CSU-Politiker unverkrampft Weltpolitik - und eine gute Figur auf ungewohntem Terrain."
"Kaum 15 Tage im Amt bewegt sich der Star der neuen Regierung Merkel auf dem internationalen Parkett, als ob die … seit Jahren Normalität für ihn seien. Mit allen Gesprächspartnern parliert Guttenberg auf Englisch, der Minister übernimmt selber die Regie und hält die Fäden in der Hand. Im Turbo-Tempo trifft der Minister in Kabul alle entscheidenden Figuren und pflegt dabei einen ganz neuen Stil. Lässig diskutiert er … und verabschiedet sich entspannt."
"Dass er sich … im Kriegsgebiet Afghanistan aufhält, ist Guttenberg kaum anzumerken. Lediglich seine Schuhe - robuste Sohlen anstelle des gewohnten Leders - weisen auf das etwas rauere Polit-Terrain … hin."
"Ansonsten aber wirkt der Neuling stets entspannt."


Diese Lobhudelei im schlimmsten Tschakka!-PR-Stil ist wirklich niederschmetternd. Hofberichterstattung wie einst im Mai. Den Dressman auf Reisen wird's freuen.



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Dienstag, 10. November 2009
Messi 2.0

Vor Jahren habe ich mir aus Neugier ein Facebook-Profil zugelegt, mit falschem Namen und nicht einer Spur persönlicher Angaben, nicht mal erfundener.

Was mich wirklich wundert: es vergeht keine Woche, ohne daß ich nicht mindestens eine Mitteilung erhalte, mein Profil-Dummy sei wieder von jemandem - natürlich mir total unbekannten - als "Freund hinzugefügt" worden oder habe eine Nachricht erhalten.

Was sind das für Leute? Sozial-Messis?



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Donnerstag, 29. Oktober 2009

Die Hofberichterstattung der deutschen Journaille in Sachen Kanzlerin Merkel überrascht mich ja inzwischen nicht mehr. Aber der mediale Kotau, den die Edelfedern der Redaktionen sämtlich vor der neuen Oberprotestantin Käßmann machen, der ist wirklich sehr störend. Des Lobes voll sind alle Blätter landauf, landab.

Da feiert sich noch einmal die Welt der Gleichstellungs- und Fahrradbeauftragten, mit Stuhlkreis, Dritte-Welt-Laden und dem unerschütterlichen Bewußtsein, auf der Seite der Guten zu stehen.

Daß es möglicherweise nicht nur ewiggestrig langbezopfte Reaktionäre sind, die die Wahl einer geschiedenen Selbstdarstellerin an de Spitze von Deutschlands Protestanten problematisch finden, dieser Aspekt wird ausgeblendet. Natürlich wird auch Käßmann, wie schon ihr Vorgänger Huber, kein Mikrophon unbefüllt lassen und an keiner Kamera ohne einen geschliffenen Kommentarvorbeigehen können.

Und am Ende werden die Kirchen noch leerer sein.



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Sonntag, 25. Oktober 2009
Sonntag





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Mittwoch, 21. Oktober 2009

Notiz an mich selbst: niemals in eine reife Tomate beißen, wenn man vorm Notebook sitzt.



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Mich würde ja jetzt ungemein interessieren, ob die Anwälte der Klamottenfirma Jack Wolfskin eigentlich schon daran gedacht haben, sämtliche Hunde- und Katzenbesitzer im Lande abzumahnen. Wäre noch rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft bzw. könnte dieses ersetzen.



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