Freitag, 23. Juli 2010
Aygül Özkan (CDU) gegen Pressefreiheit

Aygül Özkan erfreut sich ja seit ihres strammen Vorstoßes zum Abhängen aller Schulkruzifixe nicht nur in ihrer Partei, der CDU, eines durchaus umstrittenen Rufes. Aber anscheinend glaubt Niedersachsens Familienministerin, ihr Image sei noch nicht schlecht genug und lädt nun ein zur Pressezensur.

Die schreibende Zunft möge bitte nur noch erbaulich über die Integration berichten, "kultursensibel" und möglichst nur die positiven Aspekte in den Blick nehmen. In Zukunft also bitte nur noch Friede, Freude, Wattepusten.

Das ganze soll dann mit einer Selbstverpflichtungserklärung besiegelt werden, die am 16. August von Medienvertretern unterzeichnet werden soll. Komisch, daß als einziges Blatt die "NW-Zeitung" darüber berichtet, alle anderen Redaktionen scheinen bislang noch im sommerbedingten Tiefschlaf gefangen zu sein. Immerhin fügt die "NW-Zeitung" auch gleich den richtigen Kommentar an:

"Es dürfte in Deutschland bislang einzigartig sein, dass eine Landesregierung die Medien auf gemeinsame Inhalte verpflichten will und sogar die dabei zu wählende Sprache vorschreiben möchte."

Man sollte der guten Frau möglicherweise das Konzept Integration erneut erklären. Es kann jedenfalls nicht darin bestehen, die türkischen Zustände in Sachen Pressefreiheit in Deutschland zu integrieren.



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