Vor einem Vierteljahr bebte in den italienischen Abruzzen die Erde, tötete Hunderte von Menschen, verwüstete Städte und Ortschaften. Bis heute gibt es regelmäßige Nachbeben. Als jetzt der Große Italienische Obernbuffo Silvio Berlusconi zum G8-Gipfel ebendahin bat, offiziell als Zeichen der Solidarität, aber in Wahrheit wohl aus Gründen des Gruseleffekts, da wurden auch Bilder verschiedener vom Beben betroffener Orte gezeigt.
Mit freundlicher Genehmigung von "La Repubblica"
Und diese Bilder finde ich viel ausdrucksvoller als alle Klagen über korrupte Baubehörden, langsame Baufirmen, unfähige Politiker, die die vom Beben zehntausenden Betroffenen bis heute in Zelten nächtigen lassen.
Mit freundlicher Genehmigung von "La Repubblica"
Als nämlich der amerikanische Präsident Obama von Berlusconi durch die Ruinen von l'Aquila geführt wurde, kamen sie auch am Palazzo del Governo, dem Sitz der Provinzregierung, vorbei, dessen Ruine zu einem Sinnbild des Bebens und seiner Zerstörung geworden ist. Und er sah exakt so aus wie auf den Aufnahmen vom Anfang April, unmittelbar nach dem Beben. Ein Vierteljahr, Dutzende beschwörende Politikerreden, Sammelaktionen und Solidaritätsbesuche und angebliche Entschuttungsmaßnahmen später, und selbst die Holzbretter recken sich mit derselben verzweifelten Geste in den Himmel. Nur der Boden sah ein bißchen aufgeräumter aus, auf daß sich Signor Berlusconi nicht die Maßschuhe schmutzig mache.
Was ist da eigentlich in den drei Monaten sonst passiert?