Donnerstag, 2. Juli 2009
Das Oleander-Experiment

Bisher hatte ich mich ziemlich zurückgehalten, was die Vermehrung von Pflanzen durch Stecklinge angeht. Da ich kein Gewächshaus habe, war diese Art der Neubevölkerug des Beetes nie die erste Wahl.



Aber als ich im Mai in Rom war, konnte ich der Versuchung nicht widerstehen und nahm von einem riesigen weißen Oleander vier kleine Triebe mit, die ich bis zur Abreise erst einmal in einem Glas Wasser parkte. Zuhaus angekommen, bekam dann jeder der vier ein eigenes Glas. Damit sie besser bewurzeln, stellte ich sie in einen lichtundurchlässigen Blumentopf und stülpte dann noch eine durchsichtige Plastiktüte über. Die Kleinen verdunsten ja weiterhin und können wegen noch nicht vorhandener Wurzeln nur wenig Wasser ziehen.



Damit das mit den Wurzeln ein bißchen schneller geht (ich wollte die Stecklinge so schnell wie möglich eintopfen, um sie schon stark & damit besser über den Winter zu bringen), nahm ich ein Bewurzelungshormon, und alle vier trieben fleißig aus. Das ist umso erfreulicher, als normalerweise die Ausfallrate bei Wurzeltreibern im Wasser zienlich hoch ist. Aber alle vier Mini-Oleander sind noch im Rennen.



Heute, nach ziemlich genau fünf Wochen im Wasserbad, waren die Wurzeln dann endlich lang genug, um den nächsten Schritt zu wagen, das Eintopfen. Dazu habe ich eine Erde genommen, die zu ⅓ aus lehmiger Gartenerde, ⅓ Anzuchterde (die ist nur wenig gedüngt) und ⅓ Sand besteht. Eine Mischung, die Oleander von ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet, flache Uferzonen und Schwemmland an Flüssen und Seen, her sehr mögen. Das Einpflanzen ist eine recht diffizile Angelegenheit, weil die feinen Wurzeln bei der kleinsten Berührung abbrechen. Da ist also vorsichtiges Anhäufeln angesagt.



In ein paar Wochen werde ich sehen, ob die Pflänzchen angegangen sind. Und nächstes Jahr, wenn ich sie denn gut über den Winter bringe, nächstes Jahr blühen sie dann vielleicht schon, zusammen mit meinem großen, roten Oleander, den sie sehr ästhetisch komplettieren werden.



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