a entflieht man den Niederungen Germaniens und den kreuzlangweiligen Quisquilien um die entscheidungsunwillige Kanzlerin und einer Ministerriege, die sich schmollend über beinharte Amerikaner im GM-Opel-Deal ausweinen, anstatt selbst ordentlich und effizient zu verhandeln. Und trifft in Italien mit Signor Berlusconi auf den Erzeuger allgemeiner Aufregung über einen alternden Operettenbuffo, dessen sexualneurotische Zwangsfixierung auf Stammtischniveau nur noch von seinem Haß auf Andersdenkende übertroffen wird und dessen Verständnis von politischer Kultur und Gesetzestreue sich dieser Tage in der Aussage niederschlug, wer ein richtiger Gauner werden wolle, der solle Staatsanwalt, Verbrecher oder Journalist werden.
Da bleibt dem ob dieser Zustände Verzweifelnden nur die Flucht ins private Glück und die Pflege gänzlich unpolitischer und drum um so erfreulicherer Interessen. Und die lassen sich unter südlicher Sonne naturgemäß in unvergleichlich reichhaltigerer Weise ausleben und befriedigen als das hierzulande möglich wäre. Natürlich ist es nicht so, daß etwa Italien das Paradies sei oder sich auch nur in eine entsprechende Richtung entwickeln würde. Dafür sind die Zustände immer noch oder immer mehr von Korruption geprägt, werden die demokratischen Institutionen allmählich unterminiert und geschleift und ist die Kriminalität allgegenwärtiger Bestandteil des täglichen Lebens. Aber vielleicht bedarf es auch dieser Kontraste, weil nur sie den Blick aufs Wesentliche zu schärfen vermögen und das Bewußtsein um das, das gefährdet ist.
Was ist dagegen schon der Erwerb des einen Kunstgegenstandes oder der anderen Leckerei, selbst wenn dergleichen durchaus auch ökonomischen Mehrwert birgt und insofern den glücklich in Genüssen Schwelgenden am Ende doch wieder am Kreislauf der Bedeutsamkeiten teilnehmen läßt.
Die reine, einfache Freude aber überwiegt. Und bleibt.