Freitag, 2. Mai 2008

Wenn ich von den Straßenschlachten in Berlin und vor allem in Hamburg lese, die sich der links- und rechtsextreme Schlägerpöbel gestern geliefert hat, dann muß ich unwillkürlich an den "Altonaer Blutsonntag" denken. Damals, am 17. Juli 1932, marschierte eine SA-Kolonne durchs tiefrote Altona, bei den sich daraus entzündenden Auseinandersetzungen blieben 18 Tote zurück. Damals wurde die Justiz heftig kritisiert, die die absehbaren Ereignisse nicht durch eine Verlegung des Marschweges verhindert hatte, sondern sehenden Auges Nazis mitten durch ein kommunistisch dominiertes Viertel laufen ließ.
Und auch jetzt profilierten sich die zuständigen Richter vom OVG Hamburg durch besondere, ja was eigentlich? Dämlichkeit? Wollten sie mal ordentlich Zunder erleben? Wie soll man sonst erklären, daß sie zwölf Stunden vor Demonstrationsbeginn die Planungen der Polizei zunichte machten, die linke und rechte Demonstranten räumlich weit getrennt aufmarschieren lassen und genau das verhindern wollte, was gestern geschehen ist?

Korrupte und feige Politiker, die meinen, Nazis in den Parlamenten totschweigen zu können und sich von denen die populistischen Themen klauen lassen, unfähige Richter, überforderte Polizisten: es gab schon mal mehr Grund, auf unsere Demokratie stolz zu sein.


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