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Donnerstag, 27. April 2006
Blöggchen für Blöggchen Qualität
maternus, 00:39h
Zur Abwechslung mal wird die Frage beantwortet, ob man durchs Bloggen reich wird. Die Antwort: nein. Aber für 300 Euronen reicht es schon. Der geneigte Blogger wird sogar für das "Blognetzwerk für Qualitätsblogging" geworben, das Holtzbrinck jetzt mit drögem Retrodesign aufgelegt hat. Besonders vertrauenserweckend: Schon auf der Startseite lacht der Begriff "Experten" den Betrachter an. Die "sprechen" hier nämlich über "Politik, Sport, Kultur ...", ach was, das "Leben"! Bei näherem Hinsehen ist die Ressortunterteilung zumindest ... nun ja, verbesserungswürdig. Was, bei allem gebotenen Respekt, auch für die dargebotenen Inhalte der einzelnen Blogs gilt, von denen so manches auch schon wieder über die Reanimierungsphase hinaus zu sein scheint.
Herr Turi vermag nicht zu widerstehen und ist schwer beeindruckt, kann nicht aus seiner Haut und fabuliert in guter alter NE-Manier "Das ist eine mächtige Welle, die da kommen wird" daher, nachdem er schon wieder mal das Schneeballsystem schöngerechnet hat.
Und für diese nummerngeilen Pageviewgeneratoren ("mehr ...") gibt's endgültig den finalen Punktabzug.
Alles in allem sieht das nach der aus dem Print bekannten Nullnummer eines neuen Titels aus. Nur findet dessen Stapellauf gemeinhin ohne Werbetamtam und außerhalb der Öffentlichkeit statt. Denn Nullnummern sind in der Regel ziemlich beta.
[Via]
Herr Turi vermag nicht zu widerstehen und ist schwer beeindruckt, kann nicht aus seiner Haut und fabuliert in guter alter NE-Manier "Das ist eine mächtige Welle, die da kommen wird" daher, nachdem er schon wieder mal das Schneeballsystem schöngerechnet hat.
Und für diese nummerngeilen Pageviewgeneratoren ("mehr ...") gibt's endgültig den finalen Punktabzug.
Alles in allem sieht das nach der aus dem Print bekannten Nullnummer eines neuen Titels aus. Nur findet dessen Stapellauf gemeinhin ohne Werbetamtam und außerhalb der Öffentlichkeit statt. Denn Nullnummern sind in der Regel ziemlich beta.
[Via]
Vor zwanzig Jahren
maternus, 20:46h
...trat die Science Fiction in mein reales Leben. Mit ein paar Freunden war ich den ganzen Tag draußen gewesen, abends gab es dann "Rhein in Flammen", ein Ereignis, dem wir trotz des mäßigen Wetters (es nieselte leicht) draußen und unter persönlicher Augenzeugenschaft (ich liebe Feuerwerk!) beiwohnten. Einige Tage zuvor war in einem weit entfernten AKW ein Unfall passiert, über den ich aber zunächst nicht übermäßig nachdachte.
Noch am Abend allerdings vermeldeten die Fernseh- und Radiosender, die feuchtegeschwängerte Luft habe noch andere Last als das unschuldige Himmelsnaß mit sich getragen, nämlich radioaktiven Fallout. Ein jeglicher, der sich in besagter Nacht unter freiem Himmel aufgehalten hatte und demgemäß mehr oder weniger naß geworden war, wurde dringend aufgefordert, die zu diesem Zeitpunkt getragene Kleidung nicht zu waschen, sondern gleich in die Reinigung zu bringen. Auch wurde vom Verzehr allfälliger Gartengemüse abgeraten. Treibhauswaren erlebten ungeahnte Nachfrageschübe.
Und ich war zutiefst beeindruckt, wie schnell sich düstere Endzeitvisionen (deren Anhänger ich bis dato immer ein bißchen nervtötend fand) in dürre Realität übersetzen und wie bereitwillig ganz Deutschland über Nacht zur holländischen Treibhaustomate zurückkehrte (die bekanntlich den vierten Aggregatzustand des Wassers darstellt).
Noch am Abend allerdings vermeldeten die Fernseh- und Radiosender, die feuchtegeschwängerte Luft habe noch andere Last als das unschuldige Himmelsnaß mit sich getragen, nämlich radioaktiven Fallout. Ein jeglicher, der sich in besagter Nacht unter freiem Himmel aufgehalten hatte und demgemäß mehr oder weniger naß geworden war, wurde dringend aufgefordert, die zu diesem Zeitpunkt getragene Kleidung nicht zu waschen, sondern gleich in die Reinigung zu bringen. Auch wurde vom Verzehr allfälliger Gartengemüse abgeraten. Treibhauswaren erlebten ungeahnte Nachfrageschübe.
Und ich war zutiefst beeindruckt, wie schnell sich düstere Endzeitvisionen (deren Anhänger ich bis dato immer ein bißchen nervtötend fand) in dürre Realität übersetzen und wie bereitwillig ganz Deutschland über Nacht zur holländischen Treibhaustomate zurückkehrte (die bekanntlich den vierten Aggregatzustand des Wassers darstellt).
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